Unser Wissen über Kenntnisse, konkrete Arbeitsabläufe und Zuständigkeiten mesopotamischer Baumeister1 bleibt in der Regel eher unklar und damit auch das Bauwissen im Alten Orient wenig konturiert. Hinweise auf die Entschlüsselung dieses Wissen liefern sowohl verschiedenste Schrift- und Bildquellen als auch detailliert dokumentierte archäologische Befunde (Baubefunde).

Abb. 6.1: Rekonstruktion des Tempelturms Etemenanki von Babylon
In den archäologischen Resten zahlreicher Bauten des alltäglichen Lebens und in den Großbauten des Alten Orients ist dieses Wissen in materialisierter Form konserviert. Das Spektrum reicht von städtischer Wohnarchitektur in Babylonien
Eine wichtige Schriftquelle ist beispielsweise die sog. ‚Esagila-Tafel‘, benannt nach dem Haupttempel Esagila des Gottes Marduk in Babylon

Abb. 6.2: Kartierung der Fundorte der Tontafeln. Mesopotamien
Neben den Schriftquellen sind auch Bauzeichnungen auf langlebigen Tontafeln

Abb. 6.3: Tontafel mit dem Grundriss eines Hauses aus Umma
Im folgenden Beitrag rücken nun die
Bauzeichnungen bleiben nicht allein grafisches Hilfsmittel der Bauausführung, wie etwa die Werkzeichnung, sondern sie können zudem Entwurfszeichnung/-skizze, Aufmaß, Risskopie, Fluchtlinienplan, Formskizze, Studien- oder Präsentationsmaterial, Entscheidungshilfe für den Auftraggeber oder gar Beleg für einen vertraglich festgelegten Werkumfang sein bzw. Illustration einer Baubeschreibung. Entscheidend für die Wahl der Darstellungsart ist dabei der Adressat der Zeichnung. Das ist zum einen die Entwurfszeichnung und/oder -skizze, mit der die erste Idee bei Arbeitstreffen, bei Präsentationen vor Bauherren/Auftraggebern oft noch unmaßstäblich präsentiert wird. Diese Zeichnungen sind an keinerlei Regeln oder Konventionen gebunden. Architekten/Baumeister benutzen diese um ihre Ideen zu entwickeln, zu überprüfen, zu artikulieren, und schließlich um ihre Idee möglichst prägnant zu transportieren. Und das ist zum anderen die Konstruktionszeichnung (der Werk-/Ausführungsplan), die den Bauausführenden Bauleiter auf der Baustelle als konkrete, detaillierte Vorlage für die Errichtung eines Bauwerks/Objekts dient. Der jeweilige Adressat erhält so die für ihn wichtigen Informationen, um dann sein Wissen konkret in den ‚Bauprozess‘ einfließen zu lassen.
Diese Bildquellen gehören, neben den Baubefunden und Schriftquellen, zu den wichtigsten Quellen für die folgenden Betrachtungen zum ‚Bauwissen' im Alten Orient. Im Zentrum stehen zwei Fragen:
1Welches Wissen über den Prozess des Bauens und über die mesopotamischen Bauten ist in diesen Tafeln konserviert?
2Wie sind die mesopotamischen Bauzeichnungen einzuordnen und wie sind sie zu bewerten?
Als Hintergrundinformationen seinen einleitend einige knappe Informationen zu den bekannten Kontexten der Stücke, zum ‚Bauen‘ im Alten Orient insgesamt, zu Zeichentechniken und zum Zeichnungsträger gegeben. Neben der Vorstellung der formalen und funktionalen Merkmale sowie der technischen Details ist hierbei von besonderem Interesse, welche Forschungsthesen zu den Tontafeln formuliert wurden. Grundsätzliche Probleme ihrer Interpretation ergeben sich vor allem dadurch, dass der Fundkontext der Tafeln in der Regel nicht bekannt ist. Und so können im Folgenden auch nur erste Überlegungen zur Bedeutung dieser Tafeln angestellt werden, die ich anhand dreier Beispiele ausführlicher diskutierte.
6.1 ‚Bauen‘ im Alten Orient
6.1.1 Baumaterial
Das Bauen im Alten Orient war von unterschiedlichen naturräumlichen Bedingungen bestimmt. Leicht zugänglich und kostengünstig waren die Baustoffe Lehm
6.1.2 Bauaufgaben
6.1.3 Schrift
Erst ab der Mitte des 3. vorchristlichen Jahrtausends zog die Schrift in die Kultur des Alten Orients ein; die gesprochene Sprache erlangte eine schriftliche Form.22 Mündlich überlieferte Wissensbestände erhielten nun eine entpersonalisierte Struktur. Als Schriftträger dienten Tonzylinder, Steinstelen und vor allem Tontafeln. Letztere waren zunächst ungehärtete Tafeln aus Ton, in die der Schreiber23 mittels eines spitzen Griffels bzw. eines an der Spitze dreikantig geschnittenen Rohrs Linien, Zeichen, Symbole einritzte oder eindrückte, und die anschließend in der Sonne aushärteten.24
6.1.4 Baumeister

Abb. 6.4: Grundrisszeichnung mit Zeichenutensilien auf Steintafel (Tab. 6.9). Detail der Statue B des Gudea
In den zeitgenössischen bildlichen bzw. plastischen Darstellungen wurden die mesopotamischen Herrscher u. a. als Erbauer/Stifter, Bestandsschützer oder allgemeiner als am Baugeschehen Beteiligte dargestellt.28 Die gesellschaftliche Bedeutung der Bauzeichnung – sumerisch ğeš-ḫur29 – kann exemplarisch die sog. Diorithstatue Gudea B von Lagasch
6.1.5 Einmessung bzw. Absteckung von Grundrissen
Das Auslegen35 der für die Bauwerke standardisierten Ziegel im Originalmaßstab oder von Miniaturziegeln ermöglichte es nicht nur Detaillösungen überprüfen zu können, sondern half bei der Klärung der Ziegelverbände, der Festlegung der ersten Ziegellage und vor allem bei der Kalkulation der erforderlichen Baustoffe, der exakten Quantifizierung der benötigten Baumaterialien und der Bauorganisation.36 Die in Tepe Gawra
6.2 Bauzeichnungen auf Tontafeln
6.2.1 Zeichnungsträger
6.2.2 Anzahl
Bedenkt man die gut 2000jährige Kulturgeschichte des Alten Orients zwischen altsumerischer und spätbabylonischer Zeit, so fällt die Zahl der bekannten vierzig Grundrisse, einem Aufriss (Tab. 6.30), einem naturmaßstäblicher Grundriss (Tab. 6.42) sowie den Stadt- bzw. Landschaftsplänen doch sehr gering aus.39 Neben einem Grundriss auf einer Steinplatte (Tab. 6.9) sind alle anderen vierzig Zeichnungen auf Tontafeln. Sechs Tafeln bilden sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite einen Grundriss ab (Tab. 6.7/6.8, 6.16/6.17, 6.18/6.19, 6.28/6.29, 6.32/6.33 und 6.39/6.40).
6.2.3 Datierung und Fundort
Die ältesten Tafeln stammen aus der Akkad-Zeit (Tab. 6.1–6.8, 6.38–6.40)40, die beiden jüngsten, nur sehr fragmentarisch erhaltenen Zeichnungen datieren vermutlich in die neubabylonische (Tab. 6.32 und 6.33) und die seleukidische Zeit (Tab. 6.34 und 6.35). Abgesehen von zwei Tafeln (Tab. 6.36 und 6.41) ist der Fundkontext unbekannt bzw. nicht gesichert, und nur für fünf Zeichnungen (Tab. 6.9, 6.24/6.25, 6.36 und 6.37) ist eine Zuordnung zu einem bekannten Monument wahrscheinlich; zur Verteilung der Herkunftsorte siehe Abb. 6.2. Diese geringen Zahlen verwundern umso mehr, als doch Tontafeln in Massenproduktion hergestellt wurden, wie aus anderen archäologischen Kontexten bekannt ist.
6.2.4 Form und Maße
Die erhaltenen Tontafeln sind meist rechteckiger Form, mit abgerundeten Ecken, bzw. rund/linsenförmig (Tab. 6.14/6.17 und 6.18/6.19). Bei letzteren handelt es sich um eine Sonderform, die überwiegend in Schreibschulen Verwendung fand.41 Beschrieben wurde sowohl Vorder- als auch Rückseite. Auffällig ist die plane – im Gegensatz zu den Texttafeln – außergewöhnlich gut geglättete Oberfläche der Tafeln mit Bauzeichnungen. Die Größen der erhaltenen Tontafeln mit Bauzeichnungen variieren zwischen Seitenlängen von ca. 10 cm (u. a. Tab. 6.7, 6.10 und 6.31) bis hin zu Tafeln mit den Maßen 23 cm x 31 cm (Tab. 6.32/6.33; siehe weiter unten Abb. 6.14); sie entsprechen damit den Regelmaßen der Schreibtafeln.
6.2.5 Technik
Die Größe der Tafeln war durch ihre praktische Handhabung bestimmt. Die Verwendung kleiner Tafeln liegt zum einen in der Gewohnheit der Schreiber begründet und zum anderen in den Möglichkeiten, die das Material Ton bot. Wie bei den Schreibtafeln ritzten oder drückten die Schreiber Linien mit dem Lineal oder in Freihand in die noch feuchte Tonoberfläche.

Abb. 6.5: Schülertafel mit Grundriss eines Hauses aus Kiš
Dass beide Techniken, auch auf einer Tafel, angewandt wurden, belegen die folgenden Tafeln Tab. 6.16/6.17 und Tab. 6.30: Die keilförmigen Linienansätze in der Grundrisszeichnung Tab. 6.16, nicht jedoch in der Grundrisszeichnung auf der Rückseite Tab. 6.17 (siehe Abb. 6.5), und im Aufriss Tab. 6.30 (s. weiter unten Abb. 6.7), hier insbesondere in der Darstellung der Treppen, deuten auf die Verwendung des für die Keilschrift üblichen Schreibgriffels hin.42
Im Anschluss wurden die Tafeln in der Sonne getrocknet; seltener gebrannt. Festzuhalten ist, dass das Material Ton
Neben den gängigen Tontafeln fanden auch Schriftträger wie Elfenbein- oder Holztafeln mit Wachsüberzug oder solche aus Metall, Stein (Alabaster), Papyrus oder Leder (mit Tusche) Verwendung. Bauzeichnungen auf organischen Stoffen blieben nicht erhalten, doch ist von ihrem Gebrauch auszugehen.44 Im Gegensatz zu Tontafeln waren Wachstafeln größer und leichter zu handhaben. Allerdings sind sie nicht witterungsbeständig, was gegen eine Materialwahl für die zu archivierenden und im Freien zu benutzende Dokumente spricht.
6.2.6 Codierungen und Notationen45
Die in den Bauzeichnungen dargestellten Gebäude spiegeln das Spektrum der mesopotamischen Bauaufgaben wider: Abgebildet werden u. a. fünfundzwanzig (Wohn-?)Gebäude, fünf repräsentative Gebäude/Palast, vier Tempel und vier Zikkurrats.46
Summe | |||
---|---|---|---|
Gebäude/Haus | Haus Hofhaus Mittelsaalhaus |
Tab. 6.3, 6.5, 6.6, 6.14–6.21, 6.34, 6.35 Tab. 6.1, 6.23–6.25, 6.27, 6.38–6.41 Tab. 6.7, 6.8, 6.11 |
25 |
repräsentatives Gebäude | Tab. 6.2, 6.4, 6.31, 6.36, 6.37 | 5 | |
Wirtschaftsgebäude | Tab. 6.12 | 1 | |
Tempel | Tab. 6.9, 6.10 (?), 6.26, 6.32, 6.42 | 5 | |
Zikkurrat | Tab. 6.22, 6.28–6.30 | 4 | |
Gebäude mit labyrinthartigem Grundriss | Tab. 6.13 | 1 | |
unklar | Tab. 6.13 | 1 | |
naturmaßstäblicher Tempel | Tab. 6.41 | 1 |
Veränderungen der Zeichnungsinhalte lassen sich nicht nachweisen, da aus den einzelnen Epochen zu wenig Material erhalten ist. Insgesamt sind die einundvierzig Bauzeichnungen in vier Gruppen aufzuteilen. Sieben Zeichnungen sind bemaßt (Tab. 6.10, 6.11, 6.13, 6.16, 6.20, 6.24 und 6.31), sieben beschriftet47 (Tab. 6.6, 6.12, 6.14, 6.22, 6.23, 6.26 und 6.28) sowie fünf bemaßt und beschriftet (Tab. 6.1, 6.4, 6.25, 6.30 und 6.32). Bei dem restlichen zweiundzwanzig Tafeln handelt es sich um sog. ‚stumme Zeichnungen‘ (Tab. 6.2, 6.3, 6.5, 6.7–6.9, 6.15, 6.17– 6.19, 6.21, 6.27, 6.29, 6.33–6.41) ohne jegliche Beschriftung. Die gewählten Notationen sind nicht einheitlich.
Grundriss. Doppellinie | Tab. 6.1–6.20, 6.26, 6.31–6.32, 6.34–6.41 |
Grundriss. Einzellinie (‚Fluchtenplan‘) | Tab. 6.21, 6.23–6.25 |
Aufsicht | Tab. 6.22, 6.28, 6.29 |
Ansicht | Tab. 6.30 |
Die Verfasser/Urheber/Schreiber/Kopisten, im Folgenden der Einfachheit halber ‚Schreiber‘, legten auf die Codierung der Körperlichkeit und Stärke der Wand besonderen Wert. In der Regel ist sie als Doppellinie dargestellt (Tab. 6.1–6.20, 6.26, 6.31–6.32 und 6.34–6.41), und damit als horizontal geschnittener Mauerkörper. Nur in vier Zeichnungen (Tab. 6.21 und 6.23–6.25) sind die Mauern in Form von Einzellinien, also körperlos, abgebildet (siehe Abb. 6.6); d. h. in der Art eines Fluchtlinienplanes.48 Bei einzelnen Tafeln ist die Verwendung eines Lineals anzunehmen, so u. a. bei Tab. 6.10, 6.11, 6.31, 6.32/6.33.

Abb. 6.6: Grundriss eines Hofhauses aus (?) in Einzellinien (Tab. 6.23), ohne Maßangaben und mit Korrekturen, (mittelbabylonisch (?)). Umzeichnung (Heisel 1993, M27 auf S. 35).
Wenn nötig, wurde in den Zeichnungen auch korrigiert (Tab. 6.11, 6.23; Abb. 6.3 und 6.6). Im Grundriss Tab. 6.11 sind Radierungen in den Längenmaßen der rückwärtigen Räume und bei Linienüberschneidungen festzustellen. Und auf der Rückseite von Tab. 6.11 scheint eine Vor-(?)Zeichnung eines Gebäudes mit dicken Mauern nachträglich gelöscht worden zu sein.49

Abb. 6.7: Aufriss einer Zikkurat vermutlich aus Babylon (Tab. 6.30), (spätbabylonisch (?), 6,3 x 5 cm). Zeichnung und Umzeichnung der Abwicklung (Wiseman 1972, Abb. 1. 2).
Im Gegensatz zur ägyptischen und in der Folge griechisch-römischen Steinarchitektur sind Detailpläne nicht bekannt.50
Die mesopotamischen Bauzeichnungen beschränken sich auf die wichtigsten Informationen zum Bau: die Codierung der Raumform (Mauerverlauf), der Erschließung (Durchgänge), der Raumgröße (Innenmaße, vgl. dazu Tab. 6.31 sowie Abb. 6.8–6.9), der Raumbezeichnung (vgl. dazu Tab. 6.14 sowie Abb. 6.10 und 6.11), der Himmelsrichtung und Mess-/Bezugpunkt für die verwendeten Maße. Alle Zeichnungen enthalten die Angaben der Türöffnungen, selten sind die Maße der Mauerstärken angegeben (wie bei Tab. 6.32), vereinzelt die Angaben von Einbauten wie u. a. Treppen (wie bei Tab. 6.10, 6.35), Nischen, Podeste und Möblierungen (Tab. 6.12, 6.34). Keine der Zeichnungen gibt Auskunft über die Belichtungsöffnungen, Achsen oder geometrische Konstruktionslinien (wie z. B. Kreise). Die Schreiber kombinierten z. T. Ansicht und Grundriss, um Höhenstaffelung und Treppenanordnung in der Zeichnung zu verdeutlichen, wie u. a. in Form von ausgeklappten Rampen im Aufriss einer Zikkurat aus Babylon
Auf einzelnen Tafeln sind feine Hilfslinien bzw. feine Raster deutlich zu erkennen. So benutzte der Schreiber für den Grundriss (Tab. 6.13) eines labyrinthartigen Baus aus Nippur ein feines, kaum sichtbares, vorgerissenes quadratisches Raster, mit dessen Hilfe er den Grundriss anfertigte.51
Eine entscheidende Neuerung stellt das quadratische Raster in dem neubabylonischen Grundriss eines großen Gebäudes, vermutlich eines Tempels, aus Sippar
6.3 Geritzt, gedrückt und dann getrocknet – zwischen Schulübung und Aufmaß
Die Einsatzgebiete und -möglichkeiten der Bauzeichnungen sind sicherlich nicht immer dieselben gewesen.54 Die Deutungen reichen von konkreten Einsatzmöglichkeiten im Bauwesen, wie Entwurf, Aufmaß und Skizze mit oder ohne baupraktischen Nutzen, über juristische, administrative Zwecke (etwa als Inventare) bis hin zu Übungsstoff im Schulbetrieb oder gar als Kultanweisung.55 Sie lassen sich wie folgt zusammenfassen:
6.3.1 Schulübungen
Dass das Zeichnen von Grundrissen im Schulunterricht gelehrt wurde, mag zudem das Beispiel Tab. 6.27 verdeutlichen. Auf der einen Seite ist ein Gebäude im Grundriss dargestellt, die Mauern als Einzellinien und die Türen als Doppelstrich. Auf der Rückseite (?) befindet sich eine lexikalische Liste, wie sie im Elementaruntericht der Metrologie gelehrt wurde.59
Die unbeschriftete Tafel Tab. 6.7/6.8 bildet auf beiden Seiten einen ähnlichen Grundriss ab, jedoch in unterschiedlicher Ausführungsqualität, was die Vermutung erlaubt, dass es sich hierbei um die Vorzeichnung (Tab. 6.8) und die, nach einer Überarbeitung erfolgte Reinzeichnung (Tab. 6.7) eines Aufmaßes oder eines entworfenen Hauses handelt.60 Ob und das Zeichnen ein fester Bestandteil der Schulausbildung war oder erst im Rahmen einer Spezialisierung erfolgte, bleibt allerdings noch unklar. Bekannt ist, dass es zur regulären Ausbildung der babylonischen Schreiber gehörte Pläne von Bauten und Feldern zu zeichnen.61
Bemerkenswert ist zudem, dass nur diese drei Tafeln (Tab. 6.7/6.8, 6.16/6.17 und 6.18/6.19), für die der Schulkontext angenommen werden kann, sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite einen Grundriss abbilden.62 Allesamt Indizien, die wiederum für einen Übungsvorgang sprechen. Einen weiteren Hinweis auf das Üben findet sich auf der Tafel Tab. 6.16/6.17 (siehe Abb. 6.5). Hier ist der Einsatz unterschiedlicher Zeichengeräte – Schreibgriffel und Zeichenstift mit Spitze – zu bemerken. Der Grundriss Tab. 6.16 zeigt keilförmige Linienansätze während der Grundriss Tab. 6.17 auf der Rückseite dieser Tafel eher einen feinen, keilfreien Strich zeigt.
6.3.2 Aufmaße
Ein Teil der Zeichnungen wird als Aufmaße gedeutet, in der Art von Handskizzen, in die der Schreiber oder konkreter ein Verwaltungsbeamter bzw. der Baumeister seine Maße einträgt,63 oder zur Schematisierung eines Bauwerks.64 Gemeint sind zudem Aufmaß-/Handskizzen die juristischen bzw. wirtschaftlichen Zwecken dienten, um entsprechende Sachverhalte, wie Baubeschreibungen.65 oder Verwaltungsdokumente

Abb. 6.8: Tontafel mit der Zeichnung eines Hausgrundrisses in Doppellinien aus dem Antiquitätenhandel (Tab. 6.31), mit Raummaßen und der Darstellung einer Treppe (?), neubabylonisch (?), 11,5 cm x 10,2 cm. Foto links: Vorderseite, rechts: Rückseite (Berlin, Vorderasiatisches Museum, HQ VAT 413 + 413a, Olaf Tessmer).
Auffällig ist die Verteilung der Maßangaben im Grundriss Tab. 6.31 (Abb. 6.8–6.9). Alle Räume sind mit Maßen versehen, nur der verschlossene Raum bleibt ohne Maße. Diese fehlenden Maße in dem Raum ohne Türen und die Deutung von M. Gruber sprächen für ein Aufmaß eines bestehenden Gebäudes. Für W. Sallaberger und U. Seidl stehen die Zahlen für Ziegel, auch das ist als Indiz für ein Aufmaß zu bewerten. Denn nur wo es möglich war, konnten Maße genommen bzw. die Ziegel gezählt werden.67

6.3.3 Entwurfs- bzw. Ausführungszeichnungen
6.3.4 Illustration und Ergänzung eines Dokuments
Darüber hinaus können die Zeichnungen als Illustration und Ergänzung eines Vertrags- oder Verwaltungsdokuments
6.4 Ausgewählte Beispiele
6.4.1 Vollständiger Grundriss eines Hauses – Tab. 6.14
Welche Indizien sind es nun aber konkret, die eine solche Deutung erlauben? Die Neubetrachtung des altbabylonischen Hausgrundrisses (Tab. 6.14; Abb. 6.10 und 6.11) durch M. Gruber legt einige anschaulich dar75: Der abgebildete Grundriss ist detailliert in der Darstellung, jedoch eher flüchtig, unsauber in der Ausführung. Auf der Rückseite der 6 cm x 8 cm großen Tafel wird der Grundriss als „Zeichnung des Hauses in/von Sippar-Jaḥrūrum“ bezeichnet.76 Der Grundriss setzt sich aus vier parallel angeordneten langen Raumfolgen, mit nicht immer durchgängiger Erschließung, zusammen. Eine der Schmalseiten ist zu einer Straße/einem Platz hin orientiert. Die Mauern sind als Doppellinien dargestellt, kurze, doppelt gesetzte Querstriche markieren die Türöffnungen. Ein Großteil der Räume ist mit Beischriften versehen, die Angaben zu Raumnutzungen, zur Erschließung, Lagebeschreibung („unterhalb der Treppe“, „breite Straße/Platz“) und vier Zahlangaben77 vermerken. Was fehlt sind Maßangaben. Auffällig sind drei Einzellinien zwischen Raum 1 und 2, Raum 8 und 9 sowie Raum 12 und 13, die zweifache Beischrift „PA.PAḪ/papãḫum“ in Raum 2 und 12 sowie der Vermerk, die Unterscheidung in „KA2/Tür“ (Raum 3) und „KA2 GIBIL/neue Tür“ (Raum 12).

Abb. 6.10: Grundrisszeichnung eines Hauses aus (?) in Doppel- und Einzellinien (Tab. 6.14), (altbabylonisch, 6 cm x 8 cm), mit Beischriften/Raumbezeichnungen auf der Vorderseite (nach Gruber 2012, Abb. 1): 2 papāḫu, 3 „Tür“, 5 „Raum des Babier“, 6 „unterhalb der Treppe“, 8 „Hauptraum/Heiligtum“, 9 (?), 12 papāḫu, 13 „neue Tür“, 14 „Eingangsraum (?)“ und rechts „breite Straße/Platz“ sowie auf der Rückseite „Zeichnung des Hauses in/von Sippar-Jaḥrūrum“. Umzeichnung I (Gruber 2012, Abb. 1).
M. Gruber sieht in dem abgebildeten Grundriss eine „regelrechte Teilung der Wohnfläche in zwei unabhängig erschlossene Haushälften, die nur über zwei Durchgänge in der Mittelachse des Gebäudes verbunden sind“.78 Möglicherweise ist hier von unterschiedlichen Eigentümern auszugehen. Seiner Ansicht nach deutet die Unterscheidung der Türen, die Verdoppelung und das Hervorheben der „neuen Tür“ auf eine Neuorganisation des Wohnhauses hin, etwa in Form einer Umbaumaßnahme.79 Die in Raum 1 und 2, Raum 8 und 9 sowie Raum 12 und 13 zu verzeichnenden einfach ausgeführten Linien stehen möglicherweise als Kodierung für neu einzubauende Wände.80 Archäologische Nachweise für Umstrukturierungen oder bauliche, über Generationen zu rekonstruierende Veränderungen liefern zahlreiche Wohnhäuser, u. a. aus Nippar

Abb. 6.11: Grundrisszeichnung eines Hauses aus (?) in Doppel- und Einzellinien (Tab. 6.14), (altbabylonisch, 6 cm x 8 cm), mit Beischriften/Raumbezeichnungen auf der Vorderseite. Umzeichnung II (Heinrich and Seidl 1967, Abb. 12, Kopie aus Heisel 1993, M18 auf S. 28).
Die im Grundriss verzeichneten Doppelungen sind als wichtige Hinweise auf eine wohl angestrebte Teilung bzw. bauliche Veränderung des Hauses aufgrund von Erbschaft, Kauf bzw. Umstrukturierung des Gebäudes zu bewerten.83 Unklärt bleiben müssen jedoch die Eigentumsverhältnisse sowie die Frage wer an dem Prozess beteiligt war.84
Den sich daraus ergebenden Handlungshintergrund für den Hausgrundriss fasst M. Gruber zusammen: Die Zeichnung kann „[…] Bestandteil jener juristischen Dokumente gewesen sein, die zur Absicherung der oben skizzierten Vorgänge nötig waren, und zur Visualisierung der darin enthaltenen Angaben oder erforderlichen Baumaßnahmen gedient haben“.85 Die Betrachtung M. Grubers erlaubt somit die Annahme, dass der Grundriss, als eine Art Bestandsplan zu deuten ist, ein Aufmaß bzw. Skizze der zum Vertragsabschluss bestehenden Bausubstanz. Darüber hinaus ist er aber vor allem ein wichtiges Bestandsdokument. Ein Dokument, das die formalen Veränderungen und Neu-Organisation des Gebäudes festhält, illustriert und darüber hinaus hilft den Vorgang zu archivieren.

Die Bedeutung der Bauzeichnungen aus dem Alten Orient hat H. Schmid in seiner Arbeit zum Tempelturm Etemenanki in Babylon
6.4.3 Grundrissfragment eines repräsentativen Gebäudes – Tab. 6.36

Abb. 6.13: Grundrissfragment aus dem akkadischen Palast von Urkeš
Ein weiteres wichtiges Indiz für die Deutung der Grundrisszeichnungen liefert der fragmentarisch erhaltene Grundriss (Tab. 6.36) aus dem akkadischen Palast von Urkeš
Der Fundort des Tafelfragments und die Deutung des Grundrisses als Teil des Palastes von Urkeš
6.4.4 Vollständiger Grundriss eines repräsentativen Gebäudes – Tab. 6.37
Ähnlich verhält es sich vermutlich mit einem altbabylonischen Grundrissplan ohne Raumbeschriftung und ohne Raummaße, einer ‚stummen Zeichnung‘ (Tab. 6.37). Diese Tafel, deren Fundkontext unbekannt ist, deutet J. Friberg anhand der Raumstrukturen und -proportionen als die Grundrissdarstellung des Palastes von Nur Addad in Larsa
6.4.5 Ziegelgerechte Grundrissdarstellung eines Tempels – Tab. 6.32
Eine Besonderheit stellt die neubabylonische Tafel aus Sippar

Abb. 6.14: Neun Fragmente einer Tontafel aus Sippar
Die Vorteile liegen hier auf der Hand: Gab man dem Raster eine quadratische Grundform waren sämtliche Baumaße Vielfache dieser Konstanten. Der Maßstab beträgt laut Heinrich und Seidl 1:68,9, ein zuerst ungewöhnlich erscheinender Maßstab, doch ist er dem früher von Baumeistern benutzten Maßstab 1:66,66 recht ähnlich.95 Die Maßstablichkeit erklärt sich aus dem in Mesopotamien verwendeten Sexagesimalsystem.96
Die ziegelgerechte Zeichnung erlaubt erneut Rückschlüsse auf das Denken der babylonischen Adressaten/Baumeister:97 Die Einheit ist der Ziegel; 1
Ziegel entsprachen 1 Elle (ca. 50,861 cm) bzw. 1 KÙŠ. Alle Größen werden als Ziegeleinheit dargestellt, auch dort, wo keine Ziegel verbaut sind, aber das Maß benötigt wird, so im Bereich der Türöffnungen oder im Fall der Nischengliederung.
Hier liegen die Vorteile des im Grundriss verwendeten Rasters. Da das Raster auf dem feuchten Ton maßlich fixiert war (1 Raster =
KÙŠ) konnten Mauern, Räume und Details problemlos in der richtigen Proportion wieder gegeben werden und in gewissem Rahmen war das Abnehmen von Maßen möglich.98 Der Sinn des Rasters lag insbesondere in der maßlichen Festlegung, der Lage der Mauern, der Lage der Türen sowie der Detaillösungen in der Fassadengestaltung. Denn mittels des Rasters konnten die Vor- und Rücksprünge in den Fassaden in ihrer Breite und Tiefe exakt angegeben werden. Was im Plan fehlt sind die Höhenangaben; diese erfolgten entweder separat, z. B. in Textform oder es handelt sich um eine ‚bekannte Größe‘. Eine derartige Interpretation setzt nicht nur eine hochdifferenzierte und komplexe Baustellenorganisation voraus, sondern sie impliziert auch, dass die Adressaten das in den Tontafeln formalisierte Wissen lesen und deuten konnten. Die Tafel erlaubt somit einen Einblick in das babylonische Bauwissen.
So entnahm der Adressat der Grundrissdarstellung Informationen zur räumlichen Organisation des Tempels. Das Raster bildete möglicherweise eine Grundlage für die Materialkalkulation und lieferte dem Adressaten – den am Bau beteiligten Personen und/oder Verwaltungsbeamten/Schreibern – zudem praktische Hinweise zur baulichen Umsetzung eines bereits ermittelten Ziegelverbandes. Insofern ließe sich schlussfolgern, dass die Adressaten über praxisrelevante Wissensbestände zur
An diesem Punkt nun, stellt sich erneut die Frage nach dem Zusammenhang zwischen den Bauzeichnungen und dem Baubefund und welche Informationen sie zum konkreten Bauablauf auf der Baustelle geben können. Also zurück zum Anfang und zur Frage wie die Umsetzung der Entwurfsideen auf der Baustelle erfolgte. Hervorzuheben ist, dass der einzig bekannte Grundriss mit ziegelgerechter Darstellung erst aus neubabylonischer Zeit stammt. Doch können aus diesem Einzelbeispiel Rückschlüsse auf das Bauen bzw. das Übertragen einer Grundrissidee auf den Baugrund gezogen werden? Liefert der neubabylonische Grundriss Tab. 6.32 möglicherweise einen Hinweis auf neue Techniken der Grundrissübertragung und Materialkalkulation? Oder wie es M. van Ess jüngst formulierte:
„Hier scheint sich im Verlaufe der Jahrhunderte eine Änderung bzw. Optimierung der Bauorganisation anzudeuten, die sich möglicherweise auch im Befund der bislang bekannten Bauzeichnungen widerspiegelt“.100
Aufbauend auf die bereits 1998 von Allinger-Csollich zum neu-/spätbabylonischen Ezida, dem Tempelkomplex am Fuß der Zikkurat von Borsipa
An den archäologischen Befunden von Eanna
6.5 Resümee
Die hier zuletzt vorgestellten Beispiele verdeutlichen noch einmal die Bedeutung der Tontafeln für die Überlieferung von Bauwissensbeständen und die Organisation des Bauens sowie konkret über die Bauten. Doch bleibt die Interpretation der Tontafeln schwierig, da nur eine sehr geringe Anzahl überliefert ist und vor allem da – mit Ausnahme zweier Fragmente (Tab. 6.36, 6.41) – in der Regel kein detaillierter Fundkontext besteht. Vieles bleibt somit eher hypothetisch und bedarf weiterer Forschungen. Zu welchen konkreten Deutungen wir kommen können, zeigen insbesondere die Beiträge von E. Heinrich und U. Seidl, D. J. Wiseman, M. Gruber, W. Allinger-Csollich und H.-J. Schmid.107
Dessen ungeachtet lassen sich vorläufig folgende Aussagen treffen: Es steht, trotz der genannten interpretatorischen Unsicherheiten, außer Frage, dass den Tafeln ein primär praktischer Nutzen in unterschiedlichen Handlungssträngen zugeschrieben werden kann. Die Schreiber bemühten sich in erster Linie um die richtige Wiedergabe der Proportion und nicht um absolut maßstäbliche Zeichnungen, diese wären angesichts der Materialeigenschaften von Ton auch ohne praktische Relevanz. Die Notation der Größe erfolgte durch Maßangaben bzw. Raster, unmittelbar in der Zeichnung bzw. in Form eines Textdokumentes auf einer separaten Tafel.
Die Fehlertilgungen auf den Tafeln lassen vermuten, dass die Zeichnung dazu dienen konnte, Proportionen und Organisation der Räume im Vorfeld der Arbeiten auf der Baustelle zu überprüfen und ihren je spezifischen Bedingungen anzupassen. Angesichts der komplexen logistischen und organisatorischen Struktur auf den mesopotamischen Großbaustellen scheinen die Zeichnungen auch dazu gedient zu haben, Vorarbeitern ihre speziellen Aufgaben im Gesamtkontext der Bauaufgabe zu verdeutlichen und so koordinierte Funktion zu erlagen.
Indizien legen nahe, dass die gebildeten Schreiber, die während ihrer Ausbildung auch das Zeichnen von Grund- und Aufrissen lernten, solche Tafeln für den Immobilienverkehr verwandten. Insofern ist ihnen auch eine ökonomische und verwaltungstechnische Funktion eigen.
Eine weitere Funktion der Tontafeln lag darin, architektonisches und bautechnisches Wissen über längere Zeiträume zu tradieren. Eine solche Tradierung von Wissen
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Appendix. Katalog der bekannten mesopotamischen Bauzeichnungen
Vorab einige Anmerkungen zum Katalog: Unter „Konkordanz“ werden die jeweiligen Referenznummern von Heisel 1993 mit „M ff.“, Heinrich and Seidl 1967 mit „HS ff.“, Dolce 2000 mit „D ff.“ und Bagg 2011 mit „B ff.“ angegeben. Wenn keine Angaben zum Objekt vorliegen, wird dies mit „o. A.“ (ohne Angaben) im Katalog vermerkt.
Kat.-Nr. 1 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Paris, Louvre |
Signatur | AOTb 356 | |
Fundort | Tello (Girsu) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Haus, Hofhaus (?) | |
Konkordanz | M01; HS2; B1 | |
Datierung | Akkad-Zeit | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig |
Technik | geritzt; mit Vorzeichnung und Reinzeichnung | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | ja (in einzelnen Räumen sind Hinweise auf die Nutzung eingetragen, Raumbezeichnung) | |
Vermaßung | ja (Maßzahl plus Maßeinheit) | |
Maßstab | nicht maßstäblich | |
Größe des Darstellungsträgers | o. A. | |
Erhaltungszustand | nahezu komplett gebrochen, zwei Ecken fehlen | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien unterbrochen (meist offen), mit zwei Querstrichen abgeschlossen | |
Bibliographie | Thureau-Dangin 1897b, 23 Abb. auf S. 23; Thureau-Dangin 1903, 131 Anm. 1, Nr. 145; von Soden 1947/52, 356–358, Taf. 17A; Falkenstein 1941, 5 Anm. 4, 21 Anm. 6; Lenzen 1955, 24–25, Taf. 3 Abb. 33–33A; Heinrich and Seidl 1967, 25–29 Abb. 2. 3 (Nr. 2); Heisel 1993, 9–12 (M1 auf S. 10); Eichmann 1991, 95 Taf. 64 Abb. 236 a, b; Miglus 1999, 219 Taf. 109 Abb. 486; Bagg 2011, 568 (Nr. 1) |
Tab. 6.1: Kat.-Nr. 1 Grundriss.
Tab. 6.1: Kat.-Nr. 1 Grundriss.
Kat.-Nr. 2 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Paris, Louvre |
Signatur | AOT b 355 + 355bis | |
Fundort | Tello (Girsu) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | repräsentatives/palastartiges Gebäude oder Tempel (?) | |
Konkordanz | M2; HS1; D1; B2 | |
Datierung | Akkad-Zeit | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig; beidseitig, Vorderseite mit Grundriss, Rückseite mit Kommentar |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | nein (Kommentar auf der Rückseite) | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | ohne | |
Größe des Darstellungsträgers | o. A. | |
Erhaltungszustand | zwei Fragmente, anpassend | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie darstellt; Türöffnungen: Mauerlinien unterbrochen (offen), mit zwei Querstrichen abgeschlossen; Gebäude mit großen, lang gestreckten Räumen | |
Bibliographie | Thureau-Dangin 1897b, 21–23 Nr. 141. 144 Abb. auf S. 21. 22; Thureau-Dangin 1903, Nr. 144; von Soden 1947/52, 356–358; Heinrich and Seidl 1967, 24–27, Abb. 1 (Nr. 1); Heisel 1993, 12–13 (M 2 auf S. 13); Dolce 2000, 374 Abb. 2; Bagg 2011, 568 (Nr. 2) |
Tab. 6.2: Kat.-Nr. 2 Grundriss.
Tab. 6.2: Kat.-Nr. 2 Grundriss.
Kat.-Nr. 3 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Paris, Louvre |
Signatur | AOT b 357 | |
Fundort | Tello (Girsu) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Haus | |
Konkordanz | M3; HS3; D3; B3 | |
Datierung | Akkad-Zeit | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | nein | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | ohne | |
Größe des Darstellungsträgers | o. A. | |
Erhaltungszustand | Fragment | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie darstellt; Türöffnungen: als einfache Doppelstriche quer über die Linien der Mauer geritzt | |
Bibliographie | Thureau-Dangin 1897a, 69–84, Taf. XXIV Nr. 64; Thureau-Dangin 1903, 66 Nr. 146; Heinrich and Seidl 1967, 26–27, 29 (Nr. 3); Heisel 1993, 13 (M 3 auf S. 14); Dolce 2000, 375 Abb. 3; Bagg 2011, 568–569 (Nr. 3) |
Tab. 6.3: Kat.-Nr. 3 Grundriss.
Tab. 6.3: Kat.-Nr. 3 Grundriss.
Kat.-Nr. 4 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Paris, Louvre |
Signatur | AOT b 359 | |
Fundort | Tello (Girsu) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | palastartiges/repräsentatives Gebäude oder Tempel (?), in eingefriedetem Areal | |
Konkordanz | M4; HS5; B4 | |
Datierung | Akkad-Zeit | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig |
Technik | geritzt; mit Vorzeichnung und exakter Reinzeichnung | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | ja (mit unvollständig erhaltenen Flächenangaben im Hof: ]SAR 2/3 SA) | |
Vermaßung | ja (an den Mauerschenkeln, Maßzahl plus Maßeinheit) | |
Maßstab | o. A. | |
Größe des Darstellungsträgers | o. A. | |
Erhaltungszustand | Fragment, Ecke, klein | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt | |
Bibliographie | Thureau-Dangin 1897b, 24 Abb. auf S. 24; Thureau-Dangin 1903, 66 Nr. 147; Heisel 1993, 13–15 (M4 auf S. 14); Heinrich and Seidl 1967, 26–27. 30, Abb. 4; Dolce 2000, 373–374 Abb. 1; Bagg 2011, 569 (Nr. 4) |
Tab. 6.4: Kat.-Nr. 4 Grundriss.
Tab. 6.4: Kat.-Nr. 4 Grundriss.
Kat.-Nr. 5 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Harvard |
Signatur | SMN 4100 | |
Fundort | Yorgan Tepe (Nuzi) L 4 Pav. IV | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Haus (?), ummauertes Gebäude (?) | |
Konkordanz | M6; HS7; B5 | |
Datierung | Akkad-Zeit | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | nein | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | ohne | |
Größe des Darstellungsträgers | 6,3 x 3,7 cm | |
Erhaltungszustand | Fragment | |
Kommentar | kleines Gebäude und in deutlichem Abstand dazu eine Stadtmauer oder Ummauerung eines Bezirks: Mauer als Doppellinie; dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien meist geöffnet plus herausgezogene Querstriche | |
Bibliographie | Meek 1935, Taf. I.2; Starr 1937, Taf. 55 L; Heinrich and Seidl 1967, 26–27. 31 (Nr. 7); Heisel 1993, 15–17 (M6 auf S. 16); Bagg 2011, 569 (Nr. 5) |
Tab. 6.5: Kat.-Nr. 5 Grundriss.
Tab. 6.5: Kat.-Nr. 5 Grundriss.
Kat.-Nr. 6 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Paris, Louvre |
Signatur | o. A. | |
Fundort | Tello (Girsu) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Haus | |
Konkordanz | M10; HS4; B6 | |
Datierung | Akkad-Zeit | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | ja (im Raum) | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | ohne | |
Größe des Darstellungsträgers | o. A. | |
Erhaltungszustand | Fragment, Randstück, klein | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien geöffnet plus herausgezogene Querstriche | |
Bibliographie | Heinrich and Seidl 1967, 26–27. 29; Thureau-Dangin 1897a, Taf. XXIV 63; Heisel 1993, 15–17 (M10 auf S. 17); Bagg 2011, 569 (Nr. 6) |
Tab. 6.6: Kat.-Nr. 6 Grundriss.
Tab. 6.6: Kat.-Nr. 6 Grundriss.
Kat.-Nr. 7 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Chicago OIC, Oriental Institute Museum |
Signatur | As. 33:649 | |
Fundort | Tell Asmar (Eschunna) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Haus, Mittelsaalhaus | |
Konkordanz | M11; HS6; B8 (Vorderseite von Kat.-Nr. 8; M12; HS6; B7) | |
Datierung | Akkad-Zeit | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig; beidseitig ein Grundriss Kat.-Nr. 7 Vorderseite: Vorzeichnung Kat.-Nr. 8 Rückseite: Reinzeichnung |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | nein | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | ohne | |
Größe des Darstellungsträgers | ca. 10,5 x 6,5 cm | |
Erhaltungszustand | Fragment, Ecke | |
Kommentar | Vorzeichnung Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien geöffnet bzw. ausgespart |
|
Bibliographie | Frankfort 1935, 2–3, Abb. 2; Delougaz et.al. 1967, 147–148, 256, 345 Taf. 65; Heinrich and Seidl 1967, 26–27, 29-31 Abb. 5 (Nr. 6); Heisel 1993, 17–19 (M11 und M12, Vorder- und Rückseite, auf S. 18); Miglus 1999, 217; Bagg 2011, 570 (Nr. 8); Gruber 2012, 177–178 Anm. 5 |
Tab. 6.7: Kat.-Nr. 7 Grundriss.
Tab. 6.7: Kat.-Nr. 7 Grundriss.
Kat.-Nr. 8 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Chicago OIC, Oriental Institute Museum |
Signatur | As. 33:649 | |
Fundort | Tell Asmar (Eschunna) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Haus, Mittelsaalhaus | |
Konkordanz | M12; HS6; B7 (Rückseite von Kat.-Nr. 7; M11; HS6; B8) | |
Datierung | Akkad-Zeit | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig; beidseitig ein Grundriss Kat.-Nr. 7 Vorderseite: Vorzeichnung Kat.-Nr. 8 Rückseite: Reinzeichnung |
Technik | geritzt; mit Vorzeichnung | |
Darstellung auf der | Rückseite | |
Beschriftung | nein | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | ohne | |
Größe des Darstellungsträgers | ca. 10,5 x 6,5 cm | |
Erhaltungszustand | Fragment, Ecke | |
Kommentar | Reinzeichnung Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien geöffnet bzw. ausgespart |
|
Bibliographie | Frankfort 1935, 2–3, Abb. 2; Delougaz et.al. 1967, 147–148, 256, 345 Taf. 65; Heinrich and Seidl 1967, 26–27, 29-31 Abb. 5 (Nr. 6); Heisel 1993, 17–19 (M11 und M12, Vorder- und Rückseite, auf S. 18); Miglus 1999, 217; Bagg 2011, 569–570 (Nr. 7); Gruber 2012, 177–178 Anm. 5 |
Tab. 6.8: Kat.-Nr. 8 Grundriss.
Tab. 6.8: Kat.-Nr. 8 Grundriss.
Kat.-Nr. 9 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Paris, Louvre |
Signatur | AO 2 | |
Fundort | Tello (Girsu) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | Statue B des Gudea |
Deutung | Tempelbezirk, Grundriss einer geschlossenen, mit Vorsprüngen versehenen, Ummauerung; (Temenosmauer) mit Durchgängen (sechs Tore) und Nischengliederung (außen); an den Rändern der Tafel sind Zeichenstift und Maßstab abgebildet | |
Konkordanz | M13; HS8; B9 | |
Datierung | neusumerisch, Gudea, Ende 2. Jahrtausend | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Steintafel; Diorit; rechteckig |
Technik | gemeißelt | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | nein (nur Text auf der Rückseite der Statue) | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | Maßstab unter der Zeichnung ist beschädigt | |
Größe des Darstellungsträgers | L = 29 cm (Zeichenbrett) | |
Erhaltungszustand | Ecke bestoßen | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien unterbrochen (meist offen), mit zwei Querstrichen abgeschlossen | |
Bibliographie | de Sarcez and Heuzey 1884/1912, 138ff. Taf. 15,1; Thureau-Dangin 1907, 67ff.; Parrot 1968, 156 (zur Darstellung der Türme); Heinrich and Seidl 1967, 26–27, 31–32 und 45 Abb. 6 (Nr. 8); Scheidegger 1992, 15 Abb. 17; Heisel 1993, 19–20 (M13 auf S. 20); Edzard 1997, 30–38 (zur Inschrift und mit Literatur); Bagg 2011, 570 (Nr. 9) |
Tab. 6.9: Kat.-Nr. 9 Grundriss (Abb. 6.4).
Tab. 6.9: Kat.-Nr. 9 Grundriss (Abb. 6.4).
Kat.-Nr. 10 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Manchester, The Rylands Libary |
Signatur | Sum. Clay Tabellet 930 Nachweis | |
Fundort | unbekannt | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Tempel (?) | |
Konkordanz | M14; HS9; B10 | |
Datierung | Ur III-Zeit | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | ja | |
Vermaßung | ja (fast vollständige Maßangaben) | |
Maßstab | ca. M 1:180 | |
Größe des Darstellungsträgers | 11,1 x 9,2 x 1,9 cm | |
Erhaltungszustand | gerissen, nahezu vollständig | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien sauber geöffnet und seitlich geschlossen; parallele Striche sind als Treppe zu deuten |
|
Bibliographie | Donald 1962/1972, 184–190; Heinrich and Seidl 1967, 26–27. 32–33 Abb. 7; Heisel 1993, 20–23 (M 14 auf S. 21) Taf. 1; Bagg 2011, 570–571 (Nr. 10) |
Tab. 6.10: Kat.-Nr. 10 Grundriss.
Tab. 6.10: Kat.-Nr. 10 Grundriss.
Kat.-Nr. 11 | ||
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Objektdaten | Institution | Berlin, VAM |
Signatur | VAT 7031 | |
Fundort | Umma (Djokha) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Haus, Wohnhaus, Mittelsaalhaus | |
Konkordanz | M15; HS10; D6; B11 | |
Datierung | Ur III-Zeit | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig; beidseitig mit Darstellung Vorderseite: Grundriss Rückseite: Reste einer Zeichnung gelöscht |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | nein | |
Vermaßung | ja (sämtliche Maße bis auf Mauerstärke) | |
Maßstab | M 1:180 hier beträgt 1 KÙŠ ca. 0,27 cm |
|
Größe des Darstellungsträgers | 12 x 11,3 cm | |
Erhaltungszustand | eine Ecke ausgebrochen, gerissen, Oberfläche sehr gut erhalten | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnung: Mauerlinien geöffnet plus herausgezogene Querstriche; zu erkennen ist, wie an den Schnittstellen die Mauerlinien getilgt wurden Vorderseite: Hier finden sich Tilgungen/Radierungen in den Längenmaßen der rückwärtigen, längsrechteckigen Räume; Rückseite: hier sind noch die Reste der Grundrisszeichnung eines großen Gebäudes mit dicken Mauern erkennbar, diese Zeichnung ist vor dem Austrocknen gelöscht worden |
|
Bibliographie | Schneider 1930, 13, 21 Taf. 126 Nr. 504; Heinrich and Seidl 1967, 26–27, 33–34 Abb. 8 (Nr. 10); Eichmann 1991, 95 Taf. 64 Abb. 237; Heisel 1993, 23–25 (M15 auf S. 24) Tafel 2; Miglus 1999, 217–218 Taf. 109 Abb. 483 a; Dolce 2000, 376 Abb. 6; Bagg 2011, 571 (Nr. 11); Seidl 2012, 33 Abb. 7, 8 |
Tab. 6.11: Kat.-Nr. 11 Grundriss (Abb. 6.3).
Tab. 6.11: Kat.-Nr. 11 Grundriss (Abb. 6.3).
Kat.-Nr. 12 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Bagdad, Iraq Museum |
Signatur | 6 NT-553 | |
Fundort | Niffar (Nippur) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Wirtschaftgebäude | |
Konkordanz | M16; HS11, B12 | |
Datierung | Ur III-Zeit | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | ja (mit Raumbezeichnung) | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | ohne | |
Größe des Darstellungsträgers | 6,2 x 9,1 cm (vermutlich ursprünglich doppelt so groß) | |
Erhaltungszustand | vier Fragmente, anpassend | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien geöffnet plus leicht herausgezogene Querstriche | |
Bibliographie | Heinrich and Seidl 1967, 26–27. 33–34 Abb. 9. 10 (Nr. 11); Heisel 1993, 23–25 (M16 auf S. 25); Bagg 2011, 571 (Nr. 12) |
Tab. 6.12: Kat.-Nr. 12 Grundriss.
Tab. 6.12: Kat.-Nr. 12 Grundriss.
Kat.-Nr. 13 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Bagdad, Iraq Museum |
Signatur | 6 NT-428 | |
Fundort | (Nippur) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Gebäude mit labyrinthartigen Räumen; unbestimmt | |
Konkordanz | M17; HS12; D5; B13 | |
Datierung | Ur III-Zeit | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig |
Technik | geritzt; sehr feines, kaum sichtbares Raster (Hilfslinien?) | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | ja | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | ca. 1:360 | |
Größe des Darstellungsträgers | 12,9 x 15,5 cm | |
Erhaltungszustand | drei Fragmente, anpassend | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien sauber geöffnet und seitlich geschlossen | |
Bibliographie | Crawford 1959, 82–83; Heinrich and Seidl 1967, 26–27. 34–35 Abb. 11 (Nr. 12); Heisel 1993, 25–27 (M17 auf S. 26); Dolce 2000, 375–376 Abb. 5; Bagg 2011, 571 (Nr. 13) |
Tab. 6.13: Kat.-Nr. 13 Grundriss.
Tab. 6.13: Kat.-Nr. 13 Grundriss.
Kat.-Nr. 14 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | London, Britisches Museum |
Signatur | BM 86394 | |
Fundort | unbekannt | |
Deutung | Ort/Zuweisung | usurti bit Sippar-Jahrurum = Zeichnung eines Hauses, Sippar-Jahrurum |
Deutung | Haus | |
Konkordanz | M18; HS13; D10; B15 | |
Datierung | altbabylonisch | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig; beidseitig mit Darstellung Vorderseite: Grundriss Rückseite: Beschriftung |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Vorderseite, Rückseite | |
Beschriftung | ja Vorderseite: Raumbezeichnungen und vier Zahlenangaben Rückseite: trägt die Bezeichnung „usurti bit“ Sippar-Jahrurum („Zeichnung eines Hauses“, Sippar-Jahrurum) |
|
Vermaßung | nein | |
Maßstab | ohne | |
Größe des Darstellungsträgers | 8 x 6 cm | |
Erhaltungszustand | nahezu vollständig, zwei Ecken ausgebrochen | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnungen: anschliessend als einfache Doppelstriche quer über die Linien der Mauer geritzt (diese Notationsweise konsequent durchgezogen) | |
Bibliographie | King 1898, Taf. 242 Nr. 107; King 1900, 255–256 (zur Inschrift auf der Rückseite); Heinrich and Seidl 1967, 26–27, 35–37 Abb. 12 (Nr. 13); Parrot 1968, 156–157; Heisel 1993, 27–29 (M18 auf S. 28) Taf. 3; Dolce 2000, 377–379 Abb. 10; Bagg 2011, 572 (Nr. 15); Gruber 2012, 177–205 |
Kat.-Nr. 15 | ||
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Objektdaten | Institution | Paris, Louvre (?) |
Signatur | T 139 (Grabungsnummer) | |
Fundort | Larsa (südöstlich von Uruk) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Haus | |
Konkordanz | M19; D7; B16 | |
Datierung | altbabylonisch (?) | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | nein | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | ohne | |
Größe des Darstellungsträgers | o. A. | |
Erhaltungszustand | vollständig, bestoßen | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien geöffnet und seitlich geschlossen | |
Bibliographie | Parrot 1968, 155–157; Heisel 1993, 26–27. 29–30 (M19 auf S. 30); Dolce 2000, 376 Abb. 7; Bagg 2011, 572 (Nr. 16) |
Tab. 6.15: Kat.-Nr. 15 Grundriss.
Tab. 6.15: Kat.-Nr. 15 Grundriss.
Kat.-Nr. 16 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Paris, Louvre (?) |
Signatur | o. A. | |
Fundort | Tell Ukhaimir (Kiš) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Haus | |
Konkordanz | M20; HS14; D9; B17 | |
Datierung | altbabylonisch (?) | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; rund/linsenförmig; beidseitig mit Grundriss Kat.-Nr. 16 Vorderseite: Grundriss Kat.-Nr. 17 Rückseite: Grundriss |
Technik | geritzt; mit Schreibgriffel ausgeführt (keilförmige Linienansätze) | |
Darstellung auf der | Vorderseite von Tontafel Kat.-Nr. 16/16 (M21; HS14; D9; B18) | |
Beschriftung | nein | |
Vermaßung | ja | |
Maßstab | vermutlich maßstäblich, wenn man die Winkelhaken als Zahlen annimmt; als Zehner und den einzelnen Keil im Mittelraum als Sechszig | |
Größe des Darstellungsträgers | Dm 9,8 cm | |
Erhaltungszustand | gerissen, Grundriss auf der Rückseite sehr schlecht erhalten | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien geöffnet und seitlich geschlossen | |
Bibliographie | de Genouillac 1925, 43 Taf. 39 (D30 F und D30 R); Heinrich and Seidl 1967, 26–27, 37 Abb. 13 (Nr. 14); Heisel 1993, 29–31 (M20 und M21, Vorder- und Rückseite, auf S. 31); Miglus 1999, 221 Taf. 109 Abb. 491; Dolce 2000, 376–377 Abb. 8–9; Bagg 2011, 572–573 (Nr. 17); Gruber 2012, 177, Anm. 4, 5; Seidl 2012, 33–34 |
Tab. 6.16: Kat.-Nr. 16 Grundriss.
Tab. 6.16: Kat.-Nr. 16 Grundriss.
Kat.-Nr. 17 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Paris, Louvre (?) |
Signatur | o. A. | |
Fundort | Tell Ukhaimir (Kiš) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Haus | |
Konkordanz | M21; HS14; D9; B18 | |
Datierung | altbabylonisch (?) | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; rund/linsenförmig; beidseitig mit Grundriss Kat.-Nr. 16 Vorderseite: Grundriss Kat.-Nr. 17 Rückseite: Grundriss |
Technik | geritzt; mit Schreibgriffel ausgeführt (keilförmige Linienansätze) | |
Darstellung auf der | Rückseite von Tontafel Kat.-Nr. 16/17 (M20; HS14; D8; B17) | |
Beschriftung | nein | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | vermutlich maßstäblich, wenn man die Winkelhaken als Zahlen annimmt; als Zehner und den einzelnen Keil im Mittelraum als Sechzig | |
Größe des Darstellungsträgers | rund; Dm 9,8 cm | |
Erhaltungszustand | gerissen, Grundriss auf der Rückseite sehr schlecht erhalten | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien geöffnet und seitlich geschlossen | |
Bibliographie | de Genouillac 1925, 43 Taf. 39 (D30 F und D30 R); Heinrich and Seidl 1967, 26–27, 37 Abb. 13 (Nr. 14); Heisel 1993, 29–31 (M20 und M21, Vorder- und Rückseite, auf S. 31); Miglus 1999, 221 Taf. 109 Abb. 491; Dolce 2000, 376–377 Abb. 8–9; Bagg 2011, 573 (Nr. 18); Gruber 2012, 177, Anm. 4, 5; Seidl 2012, 33–34 |
Tab. 6.17: Kat.-Nr. 17 Grundriss (Abb. 6.5).
Tab. 6.17: Kat.-Nr. 17 Grundriss (Abb. 6.5).
Kat.-Nr. 18 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Istanbul (?); Paris, Louvre (?) |
Signatur | o. A. | |
Fundort | Tell Ukhaimir (Kiš) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Haus | |
Konkordanz | M22; HS15; B19 | |
Datierung | altbabylonisch (?) | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; rund; beidseitig mit Grundriss Kat.-Nr. 18 Vorderseite: Grundriss Kat.-Nr. 19 Rückseite: Grundriss |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Vorderseite von Tontafel Kat.-Nr. 18/19 (M23; HS15; B20) | |
Beschriftung | nein | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | ohne | |
Größe des Darstellungsträgers | o. A. | |
Erhaltungszustand | vollständig | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien geöffnet plus leicht herausgezogene Querstriche | |
Bibliographie | de Genouillac 1925, Taf. XII 1; Heinrich and Seidl 1967, 26–27. 37–38, Abb. 14 (Nr. 15); Heisel 1993, 32 (M22 und M23, Vorder- und Rückseite, auf S. 32); Miglus 1999, 221 Taf. 109 Abb. 492; Bagg 2011, 573 (Nr. 19) |
Tab. 6.18: Kat.-Nr. 18 Grundriss.
Tab. 6.18: Kat.-Nr. 18 Grundriss.
Kat.-Nr. 19 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Istanbul (?); Paris, Louvre (?) |
Signatur | o. A. | |
Fundort | Tell Ukhaimir (Kiš) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Haus | |
Konkordanz | M23; HS15; B20 | |
Datierung | altbabylonisch (?) | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; rund; beidseitig mit Grundriss Kat.-Nr. 18 Vorderseite: Grundriss Kat.-Nr. 19 Rückseite: Grundriss |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Rückseite von Tontafel Kat.-Nr. 18/19 (M22; HS15; B19) | |
Beschriftung | nein | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | ohne | |
Größe des Darstellungsträgers | o. A. | |
Erhaltungszustand | vollständig | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien geöffnet plus leicht herausgezogene Querstriche | |
Bibliographie | de Genouillac 1925, Taf. XII 1; Heinrich and Seidl 1967, 26–27, 37–38, Abb. 14 (Nr. 15); Heisel 1993, 32 (M22 und M23, Vorder- und Rückseite, auf S. 32); Miglus 1999, 221 Taf. 109 Abb. 492; Bagg 2011, 573 (Nr. 20) |
Tab. 6.19: Kat.-Nr. 19 Grundriss.
Tab. 6.19: Kat.-Nr. 19 Grundriss.
Kat.-Nr. 20 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Paris, Louvre (?) |
Signatur | o. A. | |
Fundort | Tell Ukhaimir (Kiš) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Haus (?) | |
Konkordanz | M24; HS16; B21 | |
Datierung | altbabylonisch (?) | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | unklar; in den Mauern und außerhalb des Gebäudes sind Keile eingeritzt | |
Vermaßung | unklar; in den Mauern und außerhalb des Gebäudes sind Keile eingeritzt | |
Maßstab | o. A. | |
Größe des Darstellungsträgers | 6,55 x 5,9 cm | |
Erhaltungszustand | Fragment, Ecke | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien geöffnet seitlich sauber geschlossen | |
Bibliographie | de Genouillac 1925, Taf. 52 D.62; Heinrich and Seidl 1967, 26–27, 37 (Nr. 16); Heisel 1993, 33 (M24 auf S. 32); Bagg 2011, 573–574 (Nr. 21) |
Tab. 6.20: Kat.-Nr. 20 Grundriss.
Tab. 6.20: Kat.-Nr. 20 Grundriss.
Kat.-Nr. 21 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Paris, Louvre (?) oder Istanbul (?) |
Signatur | o. A. | |
Fundort | Ukhaimir (Kiš) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Haus (?) | |
Konkordanz | M25; HS17; B22 | |
Datierung | altbabylonisch (?) | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | nein | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | ohne | |
Größe des Darstellungsträgers | 4,5 x 5,3 cm | |
Erhaltungszustand | Fragment | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien geöffnet plus leicht herausgezogene Querstriche | |
Bibliographie | de Genouillac 1925, Taf. 52, Taf. XII. 5; Heinrich and Seidl 1967, 26–27. 37 (Nr. 17); Heisel 1993, 33 (M25 auf S. 32); Bagg 2011, 574 (Nr. 22) |
Tab. 6.21: Kat.-Nr. 21 Grundriss.
Tab. 6.21: Kat.-Nr. 21 Grundriss.
Kat.-Nr. 22 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Jena, Universität, Hilprecht-Sammlung |
Signatur | IHS 200a (1) + (2) | |
Fundort | Niffar (Nippur) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Zikkurat; Aufsicht eines Tempelturms mit der Grundrisszeichnung des Hochtempels (vgl. Schmid 1995) | |
Konkordanz | M26; B14 | |
Datierung | Ur-III Zeit bzw. alt- oder mittelbabylonisch | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig; beidseitig mit Darstellung Vorderseite: Grundriss/Aufsicht Rückseite: Inschrift |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | ja (Keile im Hof und mit Inschrift, nähere Bestimmung der verehrten Gottheit) Rückseite: Inschrift | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | o. A. | |
Größe des Darstellungsträgers | ca. 15 x 12,5 cm | |
Erhaltungszustand | zwei Fragmente, gerissen | |
Kommentar | Grundriss eines Stufentempels in der Aufsicht Mauern als Einzel-Linie (Fluchtlinie) dargestellt; Türöffnungen: durch Querstriche markiert, jedoch ohne Öffnung der Einzel-Linie (Mauer) |
|
Bibliographie | Oelsner 1984, 64 Abb. 1/2 (zur Inschrift s. Oelsner 1984, 63–65); Oelsner 1989, 51, Abb. 1; Cavigneaux 1995, 56 (bietet eine alternative Interpretation der Zeichnung als Orientierungsskizze für ein Beschwörungsritual); Heisel 1993, 33–34 (M26 auf S. 33); Schmid 1995, 62 Taf. 39a (HS 200a 1+2); Suter 1997, 5–6; Sallaberger 2002, 609–618 (Sallaberger deutet die Tafel als „Kultanordnung“); Bagg 2011, 571–572 (Nr. 14) |
Tab. 6.22: Kat.-Nr. 22 Grundriss in der Aufsicht.
Tab. 6.22: Kat.-Nr. 22 Grundriss in der Aufsicht.
Kat.-Nr. 23 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Bagdad, Iraq Museum |
Signatur | IM 44036, 1 | |
Fundort | o. A. | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Haus, Hofhaus; Grundriss in Fluchtlinien | |
Konkordanz | M27; B23 | |
Datierung | neubabylonisch (?); undatiert (Eichmann 1991; Miglus 1999) | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig |
Technik | geritzt; Fluchtlinen; zwei Linien die der Zeichner gezogen hatte sind gelöscht worden (noch im weichen Ton) | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | ja (außerhalb der Zeichnung) | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | ohne | |
Größe des Darstellungsträgers | o. A. | |
Erhaltungszustand | Fragment, an den Rändern bestoßen, Zeichnung vollständig | |
Kommentar | Mauern als Einzel-Linie dargestellt; Türöffnungen: anschließend als einfache Doppelstriche quer über die Linie der Mauer geritzt | |
Bibliographie | Donald 1962/1972, 145, Anm. 21, Abb. 3; van Dijk 1976, Taf. 77 Nr. 104; Schmid 1985, 289–293; Eichmann 1991, 95 Taf. 64 Abb. 238b; Heisel 1993, 34–35 (M27 auf S. 35); Miglus 1999, 220 Taf. 109 Abb. 488; Bagg 2011, 574 (Nr. 23) |
Tab. 6.23: Kat.-Nr. 23 Grundriss (Abb. 6.6).
Tab. 6.23: Kat.-Nr. 23 Grundriss (Abb. 6.6).
Kat.-Nr. 24 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | London, British Museum |
Signatur | BM 80083 | |
Fundort | Babylon | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Haus, Hofhaus | |
Konkordanz | M28; B25 | |
Datierung | mittelbabylonisch (?) | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig; beidseitig mit Grundriss Kat.-Nr. 24 Vorderseite: Grundriss Kat.-Nr. 25 Rückseite: Grundriss |
Technik | geritzt; Fluchtlinien | |
Darstellung auf der | Vorderseite von Tontafel Kat.-Nr. 24/25 (M29; B24) | |
Beschriftung | ja (noch nicht übersetzt) | |
Vermaßung | ja | |
Maßstab | ohne | |
Größe des Darstellungsträgers | 7 x 9,3 cm | |
Erhaltungszustand | vollständig, bestoßen, Risse | |
Kommentar | Grundriss eines Stufentempels in der Aufsicht Mauern als Einzel-Linie (Fluchtlinie) dargestellt; Türöffnungen: durch Querstriche markiert, jedoch ohne Öffnung der Einzel-Linie (Mauer) |
|
Bibliographie | Wiseman 1972, 144–145 Abb. 3; Eichmann 1991, 95, Taf. 64 Abb. 238a; Heisel 1993, 34–35 (M28 und M29, Vorder- und Rückseite, auf S. 35) Taf. 4, 145 mit Anm. 21; Miglus 1999, 220 Taf. 109 Abb. 487; Bagg 2011, 575 (Nr. 25) |
Tab. 6.24: Kat.-Nr. 24 Grundriss.
Tab. 6.24: Kat.-Nr. 24 Grundriss.
Kat.-Nr. 25 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | London, British Museum |
Signatur | BM 80083 | |
Fundort | Babylon | |
Deutung | Ort/Zuweisung | Tempel B des Ezida (?) |
Deutung | Haus, Hofhaus | |
Konkordanz | M29; B24 | |
Datierung | mittelbabylonisch (?) | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig; beidseitig mit Grundriss Kat.-Nr. 24 Vorderseite: Grundriss Kat.-Nr. 25 Rückseite: Grundriss |
Technik | geritzt; Fluchtlinien | |
Darstellung auf der | Rückseite von Tontafel Kat.-Nr. 24/25 (M28; B25) | |
Beschriftung | ja (noch nicht übersetzt) | |
Vermaßung | ja | |
Maßstab | ohne | |
Größe des Darstellungsträgers | 7 x 9,3 cm | |
Erhaltungszustand | vollständig, bestoßen, Risse | |
Kommentar | Grundriss eines Stufentempels in der Aufsicht Mauern als Einzel-Linie (Fluchtlinie) dargestellt; Türöffnungen: durch Querstriche markiert, jedoch ohne Öffnung der Einzel-Linie (Mauer) |
|
Bibliographie | Wiseman 1972, 144–145 Abb. 3; Eichmann 1991, 95, Taf. 64 Abb. 238a; Heisel 1993, 34–35 (M28 und M29, Vorder- und Rückseite, auf S. 35) Taf. 4, 145 mit Anm. 21; Miglus 1999, 220 Taf. 109 Abb. 487; Bagg 2011, 575 (Nr. 25). |
Tab. 6.25: Kat.-Nr. 25 Grundriss.
Tab. 6.25: Kat.-Nr. 25 Grundriss.
Kat.-Nr. 26 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | London, British Museum |
Signatur | BM 132254 | |
Fundort | unbekannt | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Tempelanlage | |
Konkordanz | M31; D11; B26 | |
Datierung | mittel-/neubabylonisch | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | ja (Objektbezeichnung) | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | ohne | |
Größe des Darstellungsträgers | 12 x 8,4 cm | |
Erhaltungszustand | zwei Fragmente anpassend, mit Fehlstellen | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien geöffnet und seitlich geschlossen; z.T. stehen die Querlinien leicht über | |
Bibliographie | Wiseman 1972, 145–147 Anm. 24 Abb. 4; Heisel 1993, 39–40 (M31 auf S. 39); Dolce 2000, 379 Abb. 11; Bagg 2011, 575 (Nr. 26) |
Tab. 6.26: Kat.-Nr. 26 Grundriss.
Tab. 6.26: Kat.-Nr. 26 Grundriss.
Kat.-Nr. 27 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | London, Britisches Museum |
Signatur | BM 46740 | |
Fundort | Babylon | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Haus, Hofhaus | |
Konkordanz | M32; B27 | |
Datierung | neubabylonisch | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | nein | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | ohne | |
Größe des Darstellungsträgers | 5,2 x 6 cm | |
Erhaltungszustand | Fragment | |
Kommentar | Mauern als Einzel-Linie dargestellt; Türöffnungen: als einfache Doppelstriche quer über die Linien der Mauer geritzt | |
Bibliographie | Wiseman 1972, 144–145 Anm. 19–20 Abb. 3 unten; Heisel 1993, 40 (M32 auf S. 40); Bagg 2011, 575 (Nr. 27) |
Tab. 6.27: Kat.-Nr. 27 Grundriss.
Tab. 6.27: Kat.-Nr. 27 Grundriss.
Kat.-Nr. 28 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Berlin, VAM |
Signatur | VAT 8322 + 12886 | |
Fundort | Babylonien (?) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | „Ziqqurat des Maduk“ (Schmid 1995) |
Deutung | Zikkurat | |
Konkordanz | M33; B28 | |
Datierung | neubabylonisch | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig; beidseitig mit Darstellung Kat.-Nr. 28 Vorderseite: Aufsicht (?) Kat.-Nr. 29 Rückseite: Aufsicht (?) |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Vorderseite von Tontafel Kat.-Nr. 28/29; M34; B29 | |
Beschriftung | ja (eine am Rand) | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | ohne | |
Größe des Darstellungsträgers | 7,9 x 13,5 cm | |
Erhaltungszustand | zwei Fragmente, anpassend | |
Kommentar | Doppellinien, Bedeutung unklar; eventuell galt es hier die obere und untere Ansatzlinie der Stufenböschung darzustellen – in der Art einer Aufsicht (?); keine Türöffnungen |
|
Bibliographie | Jakob-Rost 1984, 59 Anm. 1 Abb. 1–2, 7; Heisel 1993, 40–42 (M33 und M 34, Vorder- und Rückseite, auf S. 41) Taf. 5; Schmid 1995, Taf. 38c; George 2005/2006, 76 (zweifelt Deutung als Zikkurarratplan an); Bagg 2011, 575–576 (Nr. 28) |
Tab. 6.28: Kat.-Nr. 28 Aufsicht (Abb. 6.12).
Tab. 6.28: Kat.-Nr. 28 Aufsicht (Abb. 6.12).
Kat.-Nr. 29 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Berlin, VAM |
Signatur | VAT 8322 + 12886 | |
Fundort | Babylonien (?) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | „Ziqqurat des Maduk“ (Schmid 1995) |
Deutung | Zikkurat | |
Konkordanz | M34; B29 | |
Datierung | neubabylonisch | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig; beidseitig mit Darstellung Kat.-Nr. 28 Vorderseite: Aufsicht (?) Kat.-Nr. 29 Rückseite: Aufsicht (?) |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Rückseite von Tontafel Kat.-Nr. 28/29; M33; B28 | |
Beschriftung | nein | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | ohne | |
Größe des Darstellungsträgers | 7,9 x 13,5 cm | |
Erhaltungszustand | zwei Fragmente, anpassend | |
Kommentar | Doppellinien, Bedeutung unklar; eventuell galt es hier die obere und untere Ansatzlinie der Stufenböschung darzustellen – in der Art einer Aufsicht (?); keine Türöffnungen |
|
Bibliographie | Jakob-Rost 1984, 59 Anm. 1 Abb. 1–2, 7; Heisel 1993, 40–42 (M33 und M 34, Vorder- und Rückseite, auf S. 41); Schmid 1995, Taf. 38c; George 2005/2006, 76 (zweifelt Deutung als Zikkurarratplan an); Bagg 2011, 575–576 (Nr. 29) |
Tab. 6.29: Kat.-Nr. 29 Aufsicht (Abb. 6.12).
Tab. 6.29: Kat.-Nr. 29 Aufsicht (Abb. 6.12).
Kat.-Nr. 30 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | London, British Museum |
Signatur | BM 38217 | |
Fundort | Babylon (?) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Zikkurat | |
Konkordanz | M35; B30 | |
Datierung | spätbabylonisch | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig; Zeichnung erstreckt sich über die Vorderseite und Rückseite |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | ja (mit Legende/Kolophon unter der Zeichnung) | |
Vermaßung | ja | |
Maßstab | ohne | |
Größe des Darstellungsträgers | 6,3 x 5 cm | |
Erhaltungszustand | bestoßen, oben und unten Bruch | |
Kommentar | Mauern in der Ansicht als Einzel-Linie (Fluchtlinen) dargestellt | |
Bibliographie | Wiseman 1972, 141–145 Abb. 1–2; Heisel 1993, 42–44 (M35 auf S. 43), Tafel 6; Schmid 1995, 62–63 Taf. 39 b. c; Bagg 2011, 576 (Nr. 30) |
Tab. 6.30: Kat.-Nr. 30 Ansicht (Abb. 6.7).
Tab. 6.30: Kat.-Nr. 30 Ansicht (Abb. 6.7).
Kat.-Nr. 31 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Berlin, VAM |
Signatur | VAT 413 + 413a | |
Fundort | Antiquitätenhandel | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Haus, palastartiges/repräsentatives Gebäude (?), Hofhaus | |
Konkordanz | M36; HS18; B31 | |
Datierung | neubabylonisch (?) | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig |
Technik | geritzt; mit Vorzeichnung | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | nein | |
Vermaßung | ja, Maßangaben in allen Räumen mit Ausnahme des verschlossenen Raumes (ohne Türen) | |
Maßstab | unklar | |
Größe des Darstellungsträgers | ca. 10 x 12 cm; 10,2 x 11,5 cm | |
Erhaltungszustand | drei Fragmente, anpassend; Zuordnung unsicher | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnung: Mauerlinien sauber geöffnet und seitlich geschlossen; Treppe: dichte parallele Linien (Beobachtungen von Reuther 1968 sind auf dem Foto nicht zu erkennen); X-förmige Markierung in einer Türöffnung bzw. (?), der Code des Symbols ist nicht bekannt | |
Bibliographie | Borchardt 1888, 129–137 Taf. 1; Meissner 1920, 274, Abb. 154; Heinrich and Seidl 1967, 26–27, 37–40 Abb. 15 (Nr. 18); Reuther 1968, 78–79 Abb. 61; Heisel 1993, 44–46 (M36 auf S. 45) Taf. 7; Schmid 1995, 139, Abb. 57; Miglus 1999, 221–222 Taf. 109 Abb. 490; Bagg 2011, 576–577 (Nr. 31); Seidl 2012, 33–35 |
Kat.-Nr. 32 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | London, British Museum |
Signatur | BM 68841 + 68843 + 68845; BM 68840 + 68842 | |
Fundort | Sippar | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Tempel, Doppeltempel (?) | |
Konkordanz | M37; HS19; B32 (Vorderseite von Kat.-Nr. 33) | |
Datierung | neubabylonisch | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig; beidseitig mit Darstellung Kat.-Nr. 32 Vorderseite: Grundriss Kat.-Nr. 33 Rückseite: Studie (?) |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Vorderseite Tontafel Kat.-Nr. 32/33 | |
Beschriftung | ja (Angaben in den Räumen, wie u. a. die eingeschriebene Floskel asrukkatu sa bab iltani („a. des Nordtores“)) | |
Vermaßung | ja (mit Maßangaben in KÙŠ (1 KÙŠ = 1
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|
Maßstab | etwa 1:60 (Heisel 1993); etwa 1:68,9 (Heinrich and Seidl 1967) | |
Größe des Darstellungsträgers | ursprünglich ca. 23 x 31 cm | |
Erhaltungszustand | neun Fragmente (zwei nicht zusammenhängende Teile einer Tafel, zu je fünf bzw. vier Fragmenten) | |
Kommentar | größte erhaltene Grundrisstafel; Mauern ziegelgerecht (quadratisches Format), bilden so ein Raster; Detailliertheit des Plans bildet eine Ausnahme unter den mesopotamischen Grundrisszeichnungen; Mauern als Doppellinie dargestellt, mit exakter Darstellung des Ziegelverbandes; Türöffnungen: Mauerlinien sauber geöffnet und seitlich geschlossen; Tore nicht grafisch sondern schriftlich vermerkt, Informationen über formale Eigenschaften der Tore geben Mauerrücksprünge | |
Bibliographie | Thomson 1906, Taf. 50 (Anordnung der Fragmente nicht korrekt); Wiseman 1972, 141; Heinrich and Seidl 1967, 26–27, 40–45, Abb. 16, 17 (Nr. 19); Schmid 1985, 289–293; Scheidegger 1992, 15–16 Abb. 18; Heisel 1993, 46–48 (M37, Vorderseite S. 47 und M38, Rückseite, auf S. 48) Taf. 8 (M37); Allinger-Csollich 1998, 153–157, 201 Abb. 21; Bagg 2011, 577 (Nr. 32); Seidl 2012, 34–35 Abb. 13 |
Tab. 6.32: Kat.-Nr. 32 Grundriss (Abb. 6.14).
Tab. 6.32: Kat.-Nr. 32 Grundriss (Abb. 6.14).
Kat.-Nr. 33 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | London, British Museum |
Signatur | BM 68841 + 68843 + 68845; BM 68840 + 68842 | |
Fundort | Sippar | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Treppenanlage (?) oder begonnenes Raster für Maßsystem (?) | |
Konkordanz | M38; B32 (Rückseite von Kat.-Nr. 32) | |
Datierung | neubabylonisch | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig; beidseitig mit Kat.-Nr. 32 Vorderseite: Grundriss Kat.-Nr. 33 Rückseite: Studie (?) |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Rückseite Tontafel Kat.-Nr. 32/33 | |
Beschriftung | nein | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | unklar | |
Größe des Darstellungsträgers | ursprünglich ca. 23 x 31 cm | |
Erhaltungszustand | neun Fragmente (zwei nicht zusammenhängende Teile einer Tafel, zu je fünf bzw. vier Fragmenten) | |
Kommentar | größte erhaltene Grundrisstafel; Reihung paralleler Striche; unfertige Zeichnung (?) | |
Bibliographie | Thomson 1906, Taf. 50 (Anordnung der Fragmente nicht korrekt); Wiseman 1972, 141; Heinrich and Seidl 1967, 26–27, 40–45 Abb. 16, 17 (Nr. 19); Schmid 1985, 289–293; Scheidegger 1992, 15–16 Abb. 18; Heisel 1993, 46–48 (M37 Vorderseite, M38 Rückseite), 47, Taf. 8 (M37) und Taf. 49 (M38); Allinger-Csollich 1998, 153–157, 201 Abb. 21; Bagg 2011, 577 (Nr. 32); Seidl 2012, 34–35 Abb. 13 |
Tab. 6.33: Kat.-Nr. 33 Grundriss.
Tab. 6.33: Kat.-Nr. 33 Grundriss.
Kat.-Nr. 34 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Paris, Louvre (?) |
Signatur | o. A. | |
Fundort | Shush (Susa) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Haus | |
Konkordanz | M42; HS20; B33 | |
Datierung | jünger als spätbabylonisch, vermutlich seleukidisch | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; eckig |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | nein | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | ohne | |
Größe des Darstellungsträgers | klein | |
Erhaltungszustand | Fragment | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien geöffnet und seitlich geschlossen; möglicherweise eine Toilette dargestellt; an den Mauerstößen läuft eine Wandlinie durch | |
Bibliographie | de Mecquenem 1910, 48 Abb. 13; de Mecquenem 1911, 77 Abb. 38; Heinrich and Seidl 1967, 26–27. 44 (Nr. 20); Heisel 1993, 50–51 (M42 auf S. 51); Bagg 2011, 577 (Nr. 33) |
Tab. 6.34: Kat.-Nr. 34 Grundriss.
Tab. 6.34: Kat.-Nr. 34 Grundriss.
Kat.-Nr. 35 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Paris, Louvre (?) |
Signatur | o. A. | |
Fundort | Shush (Susa) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Haus (?) | |
Konkordanz | M43; HS21; B34 | |
Datierung | jünger als spätbabylonisch (Heinrich and Seidl 1967); seleukidisch (Heisel 1993) | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel, vermutlich eckig |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | nein | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | ohne | |
Größe des Darstellungsträgers | klein | |
Erhaltungszustand | Fragment, Rand | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien geöffnet und seitlich geschlossen; möglicherweise ist eine Treppe dargestellt; an Mauerstößen läuft eine Wandlinie immer durch |
|
Bibliographie | de Mecquenem 1911, 77, Abb. 39; Heinrich and Seidl 1967, 26–27. 44 (Nr. 21); Heisel 1993, 50–51 (M43 auf S. 51); Bagg 2011, 577 (Nr. 34) |
Tab. 6.35: Kat.-Nr. 35 Grundriss.
Tab. 6.35: Kat.-Nr. 35 Grundriss.
Kat.-Nr. 36 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Grabung Urkeš (Tell Mozan) |
Signatur | Tafel A12.321 | |
Fundort | Zugangsbereich, Palastes in Urkeš (Tell Mozan); unter dem Versturz einer Mauer | |
Deutung | Ort/Zuweisung | Urkeš (Tell Mozan) |
Deutung | repräsentatives/palastartiges Gebäude; Grundriss einer Dreiraumgruppe | |
Konkordanz | ||
Datierung | Akkad-Zeit | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel, vermutlich eckig |
Technik | o. A. | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | nein (mit Messpunkt) | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | o. A. | |
Größe des Darstellungsträgers | o. A. | |
Erhaltungszustand | zwei Fragmente, anpassend | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien geöffnet und seitlich geschlossen | |
Bibliographie | Buccellati 2005, 17–19 Abb. 8; http://128.97.6.202/attach/buccellati%202005%20the%20monumental%20urban%20complex%20at%20urkesh%20optimized.pdf |
Tab. 6.36: Kat.-Nr. 36 Grundriss (Abb. 6.13).
Tab. 6.36: Kat.-Nr. 36 Grundriss (Abb. 6.13).
Kat.-Nr. 37 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Manuscripts in the Schøyen Collection Cuneiform Texts |
Signatur | MS 3031 | |
Fundort | o. A. | |
Deutung | Ort/Zuweisung | Palastes von Nur Addad in Larsa (?) |
Deutung | repräsentatives/palastartiges Gebäude | |
Konkordanz | ||
Datierung | altbabylonisch | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel, eckig |
Technik | geritzt | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | nein | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | unklar | |
Größe des Darstellungsträgers | 12 x 8,8 x 2,5 cm | |
Erhaltungszustand | komplett, am Rand bestoßen | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien geöffnet und meist seitlich offen gelassen, nur drei Öffnung durch jeweils einen Querstrich seitlich geschlossen | |
Bibliographie | Friberg 2007, 229 Abb. 8.3.14 |
Tab. 6.37: Kat.-Nr. 37 Grundriss.
Tab. 6.37: Kat.-Nr. 37 Grundriss.
Kat.-Nr. 38 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | o. A. |
Signatur | 2NT 726 | |
Fundort | Nippur: Sie lag in einer Feuerstelle im Fußboden einer Akkad-zeitlichen Bauschicht des Ekur | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Haus, Hofhaus | |
Konkordanz | ||
Datierung | altakkadisch | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel, eckig |
Technik | o. A. | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | nein | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | ca. M 1:200 bis M 1:240 | |
Größe des Darstellungsträgers | o. A. | |
Erhaltungszustand | drei Fragmente, anpassend | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien geöffnet und seitlich geschlossen; Treppe (?) |
|
Bibliographie | McCown et.al. 1967, Taf. 52 A; Postgate 1992, 91 Abb. 5.3; Miglus 1999, 218 Taf. 109 Abb. 484 |
Tab. 6.38: Kat.-Nr. 38 Grundriss.
Tab. 6.38: Kat.-Nr. 38 Grundriss.
Kat.-Nr. 39 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | o. A. |
Signatur | AS 33:649 | |
Fundort | Ešnunna (Einunna) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Haus, Hofhaus (?) | |
Konkordanz | ||
Datierung | altakkadisch | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; vermutlich eckig; beidseitig mit Grundriss Kat.-Nr. 39 Vorderseite: Grundriss Kat.-Nr. 40 Rückseite: Grundriss (?) |
Technik | o. A. | |
Darstellung auf der | Vorderseite von Kat.-Nr. 39/40 | |
Beschriftung | nein | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | o. A. | |
Größe des Darstellungsträgers | o. A. | |
Erhaltungszustand | o. A. | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien geöffnet und seitlich geschlossen Margueron 1993 deutet die beiden Grundrisszeichnungen auf der Tafel, als eine der beiden Stockwerke eines Gebäudes |
|
Bibliographie | Delougaz et.al. 1967, Taf. 65; Margueron 1993, 22–23 Abb. 1; Miglus 1999, 218–219 Taf. 109 Abb. 485 |
Tab. 6.39: Kat.-Nr. 39 Grundriss.
Tab. 6.39: Kat.-Nr. 39 Grundriss.
Kat.-Nr. 40 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | o. A. |
Signatur | AS 33:649 | |
Fundort | Ešnunna (Einunna) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Haus, Hofhaus (?) | |
Konkordanz | ||
Datierung | altakkadisch | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; vermutlich eckig; beidseitig mit Grundriss Kat.-Nr. 39 Vorderseite: Grundriss Kat.-Nr. 40 Rückseite: Grundriss (?) |
Technik | o. A. | |
Darstellung auf der | Rückseite von Kat.-Nr. 39/40 | |
Beschriftung | nein | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | o. A. | |
Größe des Darstellungsträgers | o. A. | |
Erhaltungszustand | o. A. | |
Kommentar | Mauern als Doppellinie dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien geöffnet und seitlich geschlossen; Margueron 1993 deutet die beiden Grundrisszeichnungen auf der Tafel als die Stockwerke eines Gebäudes |
|
Bibliographie | Delougaz et.al. 1967, Taf. 65; Margueron 1993, 22–23 Abb. 1; Miglus 1999, 218–219 Taf. 109 Abb. 485 |
Tab. 6.40: Kat.-Nr. 40 Grundriss.
Tab. 6.40: Kat.-Nr. 40 Grundriss.
Kat.-Nr. 41 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | o. A. |
Signatur | IM 55413 | |
Fundort | Tell Ḥarmal: stammt aus der Isin-Larsa-zeitlichen Schicht II in Šaduppum | |
Deutung | Ort/Zuweisung | unbekannt |
Deutung | Haus, Hofhaus (?) | |
Konkordanz | ||
Datierung | o. A. | |
Beschreibung | Darstellungsträger | Tontafel; vermutlich eckig |
Technik | o. A. | |
Darstellung auf der | Vorderseite | |
Beschriftung | nein | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | ohne | |
Größe des Darstellungsträgers | o. A. | |
Erhaltungszustand | Fragment | |
Kommentar | Mauern als Doppellinien dargestellt; Türöffnungen: Mauerlinien geöffnet und seitlich geschlossen | |
Bibliographie | Miglus 1999, 220 Taf. 109 Abb. 489 |
Tab. 6.41: Kat.-Nr. 41 Grundriss.
Tab. 6.41: Kat.-Nr. 41 Grundriss.
Kat.-Nr. 42 | ||
---|---|---|
Objektdaten | Institution | Uruk, in situ |
Signatur | in situ | |
Fundort | Uruk, in situ (Schicht C) | |
Deutung | Ort/Zuweisung | Uruk, urukzeitliches Gebäude C1 auf der Anu-Zikkurat |
Deutung | Tempel | |
Konkordanz | M44 | |
Datierung | frühsumerisch (Uruk IV) | |
Beschreibung | Darstellungsträger | unmittelbar am Bau; einplanierter Bauplatz; naturmaßstäblicher Grundriss |
Technik | rote Farbe auf dem Baugrund aufgeschnürt | |
Darstellung auf dem | Baukörper | |
Beschriftung | nein | |
Vermaßung | nein | |
Maßstab | 1:1 | |
Größe des Darstellungsträgers | o. A. | |
Erhaltungszustand | o. A. | |
Kommentar | Doppellinienzeichnung Grundrissvorzeichnung (-aufschnürung); Linien sind ca. 3–4 mm breit; rythmische Wandgliederungen sind auf dem Boden vorgerissen |
|
Bibliographie | Heinrich 1938, 21–22; Heinrich 1939, 32–33; Heinrich 1982, 66; Eichmann 1991, 7. 96; Heisel 1993, 9. 73–74 (M44 auf S. 75) |
Tab. 6.42: Kat.-Nr. 42 Grundriss.
Tab. 6.42: Kat.-Nr. 42 Grundriss.
Personenindex
Ortsindex
Fußnoten
Mit dem Begriff Alter Orient ist hier geografisch die Region Mesopotamien gemeint, d. h. die westlich des mittleren Euphrats gelegenen Gebiete Syriens bis hin zum Zusammenfluss von zwischen Euphrat und Tigris am Persischen Golf. Mesopotamien nannten die Römer das Gebiet zwischen Euphrat und Tigris (siehe Heine and Nissen 20034, 9). Heute hat sich der Name Mesopotamien für das Gebiet des modernen Iraks eingebürgert. Die chronologischen Daten sind der Tabelle bei Bagg und Cancik-Kirschbaum (2006, S. 7) entnommen.
Dazu ausführlich die Beiträge von M. Hilgert, U. Pientka und U. Sievertsen im vorliegenden Band.
George 1992, 109–119; Schmid 1995, passim bes. 20, 25–27, 61–63, 130–132. Dazu auch weiter unten.
Hier finden sich konkrete Hinweise zum Aspekt der Haftung im Bauwesen, siehe Viel 2002, passim; Ascalone 2006, Abb. auf S. 115. Vgl. auch den Baubericht Nabupolassars zum Marduk-Heiligtum in Babylon, siehe dazu Hecker 1988, passim; George 2005/2006, 83–84. Bagg (2011, 558) verweist auf eine Baubeschreibung die einen Hausgrundriss mit 12 Räumen bzw. Gebäudeteilen unter Angabe von Maßen aufführt. Beschrieben wird sowohl der Entwurf (STH 1, 42) als auch die endgültige Fassung (DP 613); letztere enthält eine Textunterschrift, aus der hervorgeht, dass die Bauanweisung vom König erfolgte (siehe Selz 1993, 390–398 = AWAS I, 41).
George 1995, 173–192; Allinger-Csollich 1998, 211–230. Allinger-Csollich vermutet, dass in dem Text Teile des Tempels Erzida in Borsipa beschrieben werden und nicht des Esaĝil von Babylon, wie George vermutete. Allinger-Csollich (1998, 230) kommt zu dem Schluss: „ […] Es kann also kein Text sein, der nachträglich festhält, wieviel Ziegel eine Seite eines Raumes aufweist, da dies erstens nicht sichtbar, zweitens für den Schreiber nicht rekonstruierbar gewesen wäre. Es muß ein Text sein, der ursächlich mit der Konstruktion des Tempels zusammen hängt“.
Mit einer Ausnahme, ein Grundriss ist auf der Diorithstatue des Gudea B erhalten, siehe Tab. 6.9.
Der vorliegende Beitrag – ergänzt um einen Katalog der bekannten einundvierzig mesopotamischen Bauzeichnungen sowie des naturmaßstäblichen Grundrisses (Kat.-Nr. 1 bis Kat.-Nr. 4 – ist die stark überarbeitete Version eines Vortrages, der zum Oberthema Bauhütte, Bauschule, Baufirma – Organisation und Überlieferung von Wissen im Bauwesen anlässlich der 45. Tagung für Ausgrabungswissenschaft und Bauforschung zur Diskussion gestellt und publiziert worden ist, siehe Bührig 2010, 89–102. Die Zeichnungen – mit Ausnahme von drei Stücken aus dem Vorderasiatischen Museum Berlin (Tab. 6.11, 6.31 und 6.28/6.29) – konnten von der Verfasserin nicht persönlich in Augenschein genommen werden. Die bekannten Bauzeichnungen sind in einem Katalog zusammengestellt. Der Katalog in Form von Tabellen findet sich im Appendix dieses Kapitels, siehe Tab. 6.1 bis Tab. 6.42.
Diese sind im Katalog knapp zusammengestellt. Eine erste Übersicht mit einundzwanzig Bauzeichnungen im Sinne eines Katalogs stellten Heinrich und Seidl (1967, 24–45) zusammen, davon zwanzig Grundrisse und ein Aufriss. Heisel (1993, 7–75) dokumentierte bereits vierundvierzig Zeichnungen, darunter auch acht Stadt- bzw. Landschaftspläne (M5, M7–M9, M30, M39–M41) und der naturmaßstäbliche Plan (Tab. 6.42). Weitere katalogartige Aufnahmen erfolgten durch Dolce (2000, 365–395 mit elf Bauzeichnungen) und Bagg (2011, 543–586 mit vierunddreißig Bauzeichnungen). Zu den Stadt- und Lageplänen u. a. Heisel 1993, 15–17, 36–38, 48–50 mit weiterführender Literatur; vgl. u. a. auch Scheidegger 1992, 14–15 Abb. 13–15; Sellenriek 1987, 27–28 Abb. 16b; Brentjes 1977, 5–9.
Grundlage der nachfolgenden Ausführungen bilden die Arbeiten von Heinrich and Seidl 1967, 24–45; Wiseman 1972, 141–147; Jakob-Rost 1984, 59–62; Oelsner 1984, 63–65; Schmid 1985, 289–293; Eichmann 1991, 94–96; Heisel 1993, 7–75; Schmid 1995, 24–45, 61–63, 139–144; Allinger-Csollich 1998, 153–157, 231–234; Miglus 1999, 217–220 Taf. 109; Dolce 2000, 365–395; Sallaberger 2002, 609–618; Jahn 2005, 122–123; Buccellati 2005, 3–28 bes. 17–19; Friberg 2007, 229, 490 Abb. 8.3.14 rechts, Abb. 4.3.14b (MS 3031); Marzahn 2008, 152–154; Bagg 2011, 543–586; George 2011, 153–169 (Taf. 58–67); Gruber 2012, 177–205; Seidl 2012, 29–37. Weitere noch unpublizierte Zeichnungen finden Erwähnung bei Zettler 1992, 100; http://www.schoyencollection.com, Nr. MS 2992, 2993, 2994, 2063, 3193; Eichmann 1991, 94–95, Taf. 64 mit Abb. 235; Mellaart 1970, 164, Abb. 186, Taf. 118a.
Siehe zur Frage nach den Wissensbeständen in den frühen Schriftkulturen Damerow and Lefèvre 1994, bes. 8–12; für einen Überblick zur wissenschaftshistorischen Debatte siehe Hagner 2001.
Ausführlich dazu der Beitrag von U. Sievertsen im vorliegenden Band.
Nissen et.al. 2004, 158–168 bes. 159; Heine and Nissen 20034, 14. Siehe zur Entstehung der Schrift Nissen et.al. 2004, 55–60. Vgl. auch die Beiträge von M. Hilgert und U. Pientka im vorliegenden Band.
Siehe zum Beruf des Schreibers van den Hout 2009–2011, 250–280; Nissen et.al. 2004, 147–152; zu den Schulen hier Anm. 41.
Nissen et.al. 2004, 160–162 Abb. 17c; Faist 2003, 149–156 bes. 149; zum Schreibgriffel Volk 2009, 280–286; siehe auch hier Anm. 41.
Siehe zum Baumeister im Alten Orient Ebeling 1932, 438–439; Neumann 1996, 153–169; Bagg and Cancik-Kirschbaum 2006, 5–31 bes. 9–11; Seidl 2012, 29–37; vgl. auch den Beitrag von U. Pientka zur Tätigkeit und dem Wissen des Baumeisters in den Schriftquellen aus dem Alten Orient in der 1. Hälfte des 2. Jahrtausends im vorliegenden Band. Ausführlich im Überblick der Münchner Ausstellungskatalog Der Architekt. Geschichte und Gegenwart eines Berufsstandes; Nerdinger 2012, passim; Binding 2004, passim bes. 10–26; Kaiser and König 2006, passim.
Sei es nun der Souverän als einfacher Bauarbeiter mit dem Ziegel-Tragekorb auf dem Kopf, wie der sumerischen Königs Urnamma (2112–2095 v. Chr.), siehe Orthmann 1975, Abb. 37a; Seidl 2012, Abb. 5 oder als Architekt, als Planer neuer Bauaufgaben, wie die Statue B des Gudea von Lagasch (2122–2102 v. Chr.), siehe Seidl 2012, 29–32 Abb. 1; siehe auch hier Anm. 30.
Die Existenz des sumerischen Terminus für ‚Bauplan‘ (auch ‚Grundriss‘ und ‚Zeichnung‘) ğeš-ḫur unterstreicht die Bedeutung.
Der Text auf der Rückseite der Statue berichtet vom Bau des Tempels Eninnu, siehe Heimpel 1996, 17–29; Edzard 1997, 90: III 16–17; Seidl 2012, 29–30.
In Gudeas Tempelhymne zum Bau von Eninnu werden Absteckvorgänge beschrieben, siehe Edzard 1997, 80: Cyl. A xxii 26-28; Suter 2000, 91. Hinweise auf Aufschnürungsverfahren liefert zudem die Gründungsurkunde zum Tempelturm von Babylon (Etemenanki). Dazu Nabupolassar (625–605 v. Chr.), der den Tempelturm neu erbaute: „[…] der Feldmesser maß mit dem Meßrohr die Maße, die Oberbaumeister zogen die Meßleine, (und) setzten fest die Begrenzung […]“ (Schmid 1995, 50–51, 80–84). Siehe zu Bauritzlinien und andere Aufschnürungen an griechischen Bauwerken Petronotis 1996, passim.
Um Hinweise auf Aufschnürungen bzw. auf das Auslegen von Ziegeln feststellen zu können, wäre eine detaillierte Dokumentation der ersten Ziegellage entscheidend. Eine solche ist aus konservatorischen Gründen in der Regel nicht zu realisieren.
Hinweise auf das Auslegen können an in situ erhaltenen Steinlagen des Ziegelmauerwerks gewonnen werden, insbesondere in der 1. und 2. Steinlage. Voraussetzung ist, dass eine Steinlage über die gesamte Gebäudelänge bzw. -breite dokumentiert ist.
Ein am Deutschen Archäologischen Institut, Orient-Abteilung angesiedeltes Projekt beschäftigt sich im Rahmen des Exzellenzclusters TOPOI am Beispiel der Bauten von Uruk mit logistischen Fragen zur Baustellenorganisation, siehe http://www.topoi.org/project/b-2-3/.
Siehe zum Material des Zeichnungsträger ‚Tontafel‘ Heisel 1993, 7–8, 51–53; Faist 2003, 149–151; Nissen et.al. 2004, 158–168 bes. 159; zu anderen Zeichnungsträgern vgl. auch hier Anm. 44.
Bisher sind keine Bauzeichnungen aus der frühsumerischen und frühdynastischen Epoche bekannt. Doch war die Zeichentechnik bereits vorhanden, wie die Darstellung des naturmaßstäblichen Grundrisses aus Uruk belegt (Tab. 6.42); siehe Heisel 1993, 7–75 bes. 8–9, 73–75.
Runde Tafeln sind üblich für die Schreiberschule, siehe Heisel 1993, 7; zusammenfassend zum Schulunterricht Gesche 2001, passim; Gesche 2004, 55–61; Überschär 2007, 60–70; zur Schule siehe Wätzold and Cavigneaux 2009, 294–309.
Bei der Nutzung des Schreibgriffels (Spitzen sind drei- oder viereckig) sind die Linienansätze keilförmig. In der Regel wurden für die Zeichnungen Stifte mit nagelförmiger Spitze verwendet, denn letztere ermöglichen einen feinen, keilfreien Strich. Dazu bereits Heisel 1993, 7–8; Bagg 2011, 550, 551, 554; Seidl 2012, 33–34 Anm. 26.
Meist wurden Längen- und Raumgrößen in den Grundriss eingeschrieben.
Der harte luftgetrocknete oder gebrannte Ton ist neben Gold und Stein eines der wenigen Materialien, das Erosion, auch Feuchtigkeit und Feuer, standhält, was aber eine Existenz von Zeichnung und Notizen auf anderen – eher vergänglichen Trägermaterialien, wie z. B. Wachstafeln – nicht ausschließt. Ab dem 1. Jahrtausend v. Chr. wurde Ton als Zeichnungsträger seltener gewählt, sondern eher Wachs in Holztafeln oder auch biegsames Material, wie Leder oder Papyrus benutzt, siehe Seidl 2012, 34; Madhloon 1970, 121–122. Zum Gebrauch von Wachstafeln für den Entwurf siehe Schmid 1995, 62. Die Verwendung organischer Schreibstoffe, konkret Papyrusrollen werden in einem Brief von Kronprinz Sanherib an Vater König Sargon II (722–705 v. Chr.) genannt, siehe Faist 2003, 150–151.
Zu berücksichtigen bleibt die Unsicherheit in der Deutung der abgebildeten Gebäude.
Vergleiche auch die Ausführungen von Hecht (1965, 165–206; 1966, 253–268) zu dem Fluchtlinienplan des Klosters St. Gallen.
Auf der Rückseite befinden sich noch Spuren des Grundrisses, siehe dazu Seidl 2012, 33 Abb. 7, 8.
Einen Überblick liefert Heisel 1993, 76–218.
Es handelt sich vermutlich um einen Doppeltempel, dessen Raumfolge (Torraum – Hof – Vor-Cella – Cella) und die Nischengliederung der Außenmauern entsprechen dem neubabylonischen Brauch. Interessante Informationen liefert die Rückseite der Tafel, diese zeigt dünne parallele Linien. Heinrich und Seidl (1967, 44) vermuteten, dass der Zeichner hier möglicherweise das Maßsystem ausprobiert hat. Heisel (1993, 48) vermutet darin die Darstellung einer Treppenanlage.
Zu den Forschungsmeinungen u. a. Heinrich and Seidl 1967, 44–45; Wiseman 1972, 141–147; Jakob-Rost 1984, 59–62; Schmid 1985, 292; Eichmann 1991, 94–96; Heisel 1993, 64–68; Schmid 1995, 61–63; Dolce 2000, 365–373; Jahn 2005, 122–123; Buccellati 2005, 17–19; Bagg 2011, 555–560; Gruber 2012, 178–179, 190–191; Seidl 2012, 29–37. Vgl. auch Anm. 11 und 14. Die nachfolgenden Überlegungen sind auch das Resultat aus Diskussionen mit den Kollegen und Gästen der Forschergruppe, hier insbesondere mit H.-J. Schmid, P. Damerow, M. Hilgert, W. Lefèvre, A. Becchi, W. Koenigs, G. Grasshof, R. Pientka, M. van Ess, R. Eichmann und M. Wäfler.
So unlängst Sallaberger 2002, 609–618 für den Grundriss Tab. .
Siehe bereits Anm. 41; Gesche 2004, passim; Überschär 2007, 60–70.
Den Verweis auf den Fundkontext hat bereits M. Gruber (2012, 177–178 mit Anm. 5) hervorgehoben und er führt weitere Beispiele an. Ein Indiz liefert seiner Ansicht nach auch der Fundkontext einer fragmentarisch erhaltenen Tafel mit Grundriss aus Isin (IB 686 a). Sie stammt aus dem Außenbereich der sog. Schule.
Dazu bereits Heisel 1993, 17–19. Er deutete den Grundriss Tab. 6.7 als die überarbeitete Reinzeichnung eines Entwurfs Tab. 6.8. Vgl. auch Bagg 2011, 555.
Wiseman (1972, 145 mit Anm. 18 Abb. 3 unten) beschreibt einige Grundrisse (Tab. 6.27 und 6.24/6.25) als Schülertafeln, die der langen Tradition der Haus- und Katasterpläne folgen; Heinrich and Seidl 1967, 45; Parrot 1968, 157; Brentjes 1977, 5–9; Miglus 1999, 217; Wätzold and Cavigneaux 2009, 294–309; Bagg 2011, 554–556; Seidl 2012, 34.
Allein auf der großen Tafel mit dem ziegelgereichten Grundriss Tab. 6.32 ist noch eine Zeichnung mit parallelen Linien Tab. 6.33 auf der Rückseite erhalten. Diese wird als Übung am Maßsystem gedeutet, Heinrich and Seidl 1967, 44; vgl. auch weiter unten.
Wie z. B. die bereits genannte Baubeschreibung eines Hausgrundrisses, Selz 1993, 390–398; siehe Anm. 8.
Gruber 2012, 177–205 bes. 190–191, dazu weiter unten.
Seidl 2012, 33–34. Der Ziegel-Text Sp TU IV, Nr. 220 belegt die Notation von Baumaßen in Ziegelzahlen, siehe George 1995, passim; Allinger-Csollich 1998, 211–230.
Dolce (2000, 365–373) geht ausführlich der Frage nach, ob es sich bei den Bauzeichnungen um Beispiele für Planungsaktivitäten handelt oder nur um Skizzen.
Die dargestellte Raumform eines längsrechteckigen Baukörpers, der um einen zentralen Verteilerraum gruppiert ist, stellt eine gängige Grundrissform im Profan- als auch im Sakralbau dar (Schmid 1985, 289–293).
Schmid 1985, 292. Zur Bedeutung von Werkzeichnungen siehe auch Hecht 1965, 165–206; Hecht 1966, 253–268.
Diesen Hinweis verdanke ich M. Hilgert und R. Pientka.
Die Tafel tauchte in Zusammenhang mit Wirtschaftstexten auf, siehe Heinrich and Seidl 1967, 33–34, 45 Abb. 10; Heisel 1993, 23; zu den Texten Schneider 1930, 504 Taf. CXXVI.
Eine Erklärung für die Zahlen gibt es nicht (Gruber 2012, 190).
Dazu bereits Dolce 2000, 377–379 bes. 379 Anm. 92.
Gruber 2012, 190; dazu bereits Heisel 1993, 29; zu Zwischenmauern siehe Jahn 2005, 132.
Siehe zu Kaufverträgen und Erbteilungen in babylonischen Wohnhäusern Jahn 2005, 86–151.
Einzelne der verwendeten Raumbezeichnungen tauchen häufig in Kauf- oder Erbschaftsurkunden auf, jedoch ohne konkrete Zuweisungen zwischen Personen und Objekten (Gruber 2012, 190).
George 1992, 109–119; Schmid 1995, passim bes. 20, 25–27, 61–63, 130–132. Der Schreiber Anubelschunu aus Uruk hat im Jahr 229 v. Chr. einen Text (unbekannten Alters) mit Maßangaben zu den Hauptheiligtümern Babylons kopiert.
Buccellati 2005, 3–28 bes. 17–19 Abb. 3, 8. Möglicherweise wurde die Tafel mit der Erstellung der Mauer platziert bzw. verbaut. Unter der Mauer platziert, fiel sie bei Zerstörung der Mauer auf den Boden. Die Tafel befand sich im Mauerschutt.
Es handelt sich vermutlich um einen Doppeltempel, dessen Raumfolge (Torraum – Hof – Vor-Cella – Cella). Die Nischengliederung der Außenmauern entsprechen dem neubabylonischen Brauch. Auf der Rückseite sind dünne parallele Linien angeordnet (Tab. 6.33). Heinrich und Seidl (1967, 44) nehmen an, dass der Zeichner hier das Maßsystem ausprobiert hat. Heisel (1993, 48) vermutet darin die Darstellung einer Treppenanlage. Dazu auch Allinger-Csollich 1998, 153–157.
Neben dem Ziegelmaß sind die Raummaße zusätzlich in Ellen verzeichnet.
Die Darstellungsart ist vermutlich als Verweis auf die für den Bau erforderlichen Ziegel und den auf der Baustelle umzusetzenden Ziegelverband anzusehen.
Ob es den ‚Maßstab‘ überhaupt im Denken der Babylonier gab, muss offen bleiben (Allinger-Csollich 1998, 153).
Heinrich and Seidl 1967, 44. Alle Maßangaben sind in KÙŠ angegeben; 1 KÙŠ entspricht 1
Ziegelbreiten zuzüglich einer und einer halben Fuge. Nimmt man den normalen neubabylonischen Ziegel mit 33 cm an, so wäre ein 1 KÙŠ (= 1 ELLE) = 33 cm + 16,5 cm + 1,5 cm = ca. 51 cm. Vgl. auch Heisel 1993, 46–48, 63. Durch das angenommene Ziegelmaß und die Anzahl der Ziegel ergibt sich eine Länge von ca. 19 m und Breite von 14,45 m. Die aufgezeigte Maßstäblichkeit deutet auf die Verwendung von Meßlinealen hin, wie sie die Statuette B des Gudea abbildet, siehe Abb. 6.4.
Nach eingehender Analyse der archäologischen Befunde der Tempelkomplexe des Ezida und des Esaĝil ist Allinger-Csollich (1998, 155–158) der Ansicht, dass vieles was im Grundriss dargestellt ist, von der Norm abweicht. Er verweist auf die unterschiedlichen Mauerstärken der Außenmauern und die Raumseitenverhältnisse, die kein gemeinsames Vielfaches haben.
Ess 2013, 59–84. M. van Ess gewährte mir vorab Einblick in ihr unpubliziertes Manuskript zu den babylonischen Tempeln zwischen der Ur III- und neubabylonischen Zeit; dafür danke ich ihr ganz herzlich.
Ess 2001, passim; Ess 2013, 74–77. M. van Ess (2001, 315–317) geht davon aus, dass der vorgegebene, vermutlich aufgeschnürte Grundriss letztlich frei ausgeziegelt wurde. Diesem Vorgang lag also keine exakte Ziegelanzahl zugrunde sondern die Baumaße und die Baustruktur wurden durch geometrische Vorgaben bestimmt. Van Ess betont an dieser Stelle die Beobachtung am Baubestand in situ: An den Außenkanten der Mauerverbände scheinen die verwendeten Ziegelfragmente geradezu eingeflickt/eingepasst zu sein, was gegen eine konkrete Vorgabe von ‚Baumaßen in Ziegelzahlen‘ spricht. Nicht dokumentiert werden konnte jedoch die erste Ziegellage, aufgrund der Erhaltung des aufgehenden Mauerwerks.
Koldewey 1911; Allinger-Csollich 1998, 95–330. Im neubabylonischen Ezida konnten W. Allinger-Csollich (1998, 201, 209–210) nachweisen, dass für den Bauvorgang Ziegelanzahlen vorgegeben wurden, „[…] mit denen der Bauplan umgesetzt wurde […]“, siehe Ess 2013, 76–77.
Ess 2013, 59–84. Die Notation von Baumaßen in Ziegelzahlen belegt der sog. Ziegel-Text Sp TU IV, Nr. 220, siehe George 1995; Allinger-Csollich 1998, 211–230.
Diese Themen wurde bereits im November 2004 anlässlich des Workshops „Bauplanung, Arbeitsorganisation und Bautechnik in den frühen Hochkulturen“ am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte diskutiert, siehe http://wissensgeschichte.biblhertz.it/WdA/WdA/WdA_coll/workshops/2004.html. So berichtete u. a. P.-A. Beaulieu exemplarisch über „Keilschrifttexte zum Bauwesen aus dem Archiv des Eanna Temples (539–529 v. Chr.)“.