3.1 Die Frage des Anschwellens
„Wie schön ist dein gang in den Schuhen / du Fürsten tochter. Deine Lenden stehen gleich an einander / wie zwo Spangen / die des Meisters hand gemacht hat. Dein Nabel ist wie ein runder Becher / dem nimer getrenck mangelt. Dein Bauch ist wie eine Weizengarbe vmbsteckt mit Rosen. Deine zwo Brüste sind / wie zwey junge Rehe zwillinge.“
Die Formulierungen des Hoheliedes (Kap. VII, 1–4), aus dem diese Passage stammt, verdeutlichen, was manchem Zeitgenossen als irritierendes architektonisches Detail erschien; anderen jedoch nicht, weil sie sich die zugrunde liegenden Fragen gar nicht mehr stellten. Ein weiteres Zitat, diesmal aus den Reden
Einer gängigen Vorstellung nach verjüngte sich der Säulenschaft (in gerader oder gekrümmter Linie) zum oberen Ende hin. Dies entsprach der imitatio naturae arborum (Nachahmung der Natur der Bäume), welche die Formulierung der Theorie architektonischer Ordnungen nachhaltig geprägt hatte, später allerdings Zielscheibe der Kritik
Wer dieses Problem in der Folge hinsichtlich der firmitas (Stabilität) betrachtete und versuchte, diese ebenso besondere wie geometrisch unklar definierte Form statisch zu begründen, sollte diesen Aspekt der adiectio als selbstverständlich voraussetzen. Dies zeigt zum Beispiel Gaston
„So könnte man Säulen aus Holzbohlen machen, die sehr stark wären. Denn wenn man sie wie Fassdauben zusammenfügt, indem man sie leicht wölbt und mit eisernen Reifen umgibt, wären derart hohle Säulen fähig, sehr schwere Lasten zu tragen. Es scheint als hätten die Architekten der Antike dies bei der Anfertigung von Säulen berücksichtigt, die sie rund und ein wenig verdickt gemacht haben.“7
Im Zuge seiner Beschäftigung mit einem von Leonhard
„Aber daVitruv, der für die modernen Architekten zum kanonischen Bezugspunkt geworden ist, ausdrücklich die ‚Verdickung‘ der Säulen vorschreibt, in dem er sagt, dass man ihrer Mitte etwas hinzufügen muss (Buch III, Kap. 2), ist es üblich geworden – obwohl die Abbildungen, die seinem Werk hinzugefügt waren, verlorengegangen sind und man nicht weiß, welcher Methode er sich dort bedient hat, um die Konturlinie dieser Säulen zu ziehen –, die Säulen in der Mitte zu verdicken und sie zu den Enden hin zu verjüngen. Man variiert nur die Kurve, welche die Verdickung und die Verjüngung beschreibt.“8
Man wird diesem Thema der „Shape of the Strongest Column“ im Werk von Joseph B. Keller begegnen, das Clifford Truesdell im Archive for Rational Mechanics and Analysis9 vorstellt. Keller stützte sich auf den Artikel von Clausen Über die Form architektonischer Säulen10 und erweckte ein Forschungsfeld zu neuem Leben, das auch heute noch mit großem Interesse ausgelotet wird.11
Im Verlauf des 16. Jahrhunderts wurden die lakonischen Bemerkungen
„Wie die Schwellung in der Mitte der Säulen, die von den GriechenEntasis gennant wird, weich und passend durchgeführt wird, davon wird am Schluß des Buches Form und Methode beschrieben werden.“12
Das griechische Einsprengsel im lateinischen Text brachte jedoch, je nach den jeweiligen Präferenzen des Autors, eine ganze Kette von „Übersetzungen“ und geometrischen Konstruktionen hervor. Das Verständnis dieses Begriffs, dem der Originaltext eher ausweicht und den einige Autoren dennoch mit großer Überzeugung definiert haben, scheint bis in die Gegenwart wieder und wieder verloren zu gehen.
Im Folgenden wird versucht, einige Stationen des verschlungenen Pfades, den diese Auslegungen genommen haben, zu rekonstruieren. Nur so ist zu verstehen, wie unterschiedliche Interpretationen nebeneinander existieren konnten, die sich alle auf die wenigen Worte
3.2 Eine Kurve zwischen Anmut und Nützlichkeit
Leon Battista
„Den Durchmesser des Bauches bestimmt man unterhalb der halben Höhe der Säule. Er wird so genannt, weil sich die Säule sich an dieser Stelle zu verdicken scheint.“13
Da
„Es gibt fünf Kreise, deren Durchmesser man entlang der Säule an mehreren Stellen berücksichtigen muss: die Vorsprünge, die Einbuchtungen, der Bauch. Vorsprünge gibt es zwei, einen am Kopf, einen am Fuß der Säule, sie heißen Vorsprünge, weil sie sich stärker herausstrecken als der Rest der Säule. Einbuchtungen gibt es ebenfalls zwei, sie befinden sich unter- bzw. oberhalb der Vorsprünge am Kopf und am Fuß und heißen so, weil sie sich gegenüber den Vorsprüngen zum Körper der Säule hin zurückziehen. Den Durchmesser des Bauches bestimmt man von der Mitte die Säule abwärts, er wird Bauch genannt, weil es scheint, dass die Säule sich an dieser Stelle um Einiges verdickt.“14
Weitere Ergänzungen lauten:
„In dem – vom Fuß aus gezählten – vierten Punkt werde ich die Mitte des Bauches ansetzen, wo man seinen Durchmesser bestimmt. Sein Wert sei identisch mit dem Durchmesser der unteren Einbuchtung.“15
Die Beschreibung ist präzise:
jüngung nach oben wie nach unten – eine Form, die auch aus der Anwendung des von
„So ist das, was wir als eine scheinbar durchgehende Linie beschreiben, in Wirklichkeit eine zusammengesetzte. Eine dünne Leiste wird entsprechend der Abmessungen dieser Linie gebogen und indem sich die Steinmetze ihrer bedienen, werden sie die richtige Form finden und die Konturen der Säule bestimmen.“16
Mit dem Ausdruck tabula gracilis (dünne Leiste) verweist
Bei Luca
„Von dieser Verjüngung bis zum Drittel ihrer Höhe nimmt sie so zu wie der menschliche Körper. Und für ein weiteres Drittel bleibt sie so dick. Und für das letzte Drittel bis zum Kopf macht man sie dann immer schlanker und beendet sie an der oberen Verjüngung in Höhe der Linie k.p.“17
Auch in den Zeichnungen von Francesco di Giorgio
„Und diese Entasis, welche, wie du siehst, diese Säule beim Buchstaben M kennzeichnet, erscheint wie der Körper einer schwangeren Frau oder der eines Mannes, der unter dem Druck einer schweren Last leidet.“18
Um den Aufriss der tumefatione herzustellen, wird ein circino (Zirkel) oder ein asta longa (langer Stab) genutzt.
„[…] es wird dann nötig sein, diese Linien einander anzugleichen und eine hölzerne Leiste zur Bestimmung der Kontur anzufertigen, dieses sorgfältige Vorgehen wirst Du selbst kennen.“19
Vier Jahre später vertieft Albrecht
In den umgehend durch Pieter Coecke van
„Aber das erste Kapitel des fünften Buches scheint anzudeuten, dass die Säulen Bäumen folgen: Tannen, Zypressen, Pinien, die sich stufenweise von unten nach oben erheben. Man bemerkt also, wie dieser Vorsprung, der sich im mittleren Abschnitt der Säule befindet, naturwidrig scheinen könnte, wenn wir ihn nicht eher mit dem menschlichen Körper vergleichen wollen, der sich in Höhe des Bauches verdickt.“21
Man erkennt die Verlegenheit, die Existenz der adiectio zugeben zu müssen (contra naturam videri possit (naturwidrig scheinen könnte) und damit die utilitas (Nützlichkeit) und die venustas (Anmut) der Entasis anzuerkennen. In einem stark von der Idee der imitatio naturae (Nachahmung der Natur) beeinflussten Milieu konnte die Vermutung, die
Die Diskussion wird in der Folge durch die erste Edition des
„Von der Verdickung, die man in der Mitte der Säule macht, damit sie angenehm und weich verläuft und sich behutsam krümmt, hat unsVitruv nicht mehr als ein Versprechen hinterlassen und ich bin sicher, dass ihre Form weit eher auf Geheimwissen und Geschicklichkeit beruht als auf einer ausformulierten Kunst oder Regel, weil uns Vitruv die Abbildung erst am Ende des Buches verspricht. Ich meine wohl, dass diese Verdickung vom Fuß bis zum Kopf der Säule verlaufen muss, sich aber in der Mitte am stärksten zeigt, wenn auch mit Behutsamkeit und Anmut. Denn (wie schon gesagt) soll diese Verdickung etwas von dem Effekt verdeutlichen, den Belastungen auf Säulen ausüben, so wie man es bei menschlichen Körpern sieht, die schwere Lasten tragen. Und vielleicht gibt es diese Verdickung auch, weil sie die Verjüngung der Säule im oberen Bereich abschwächt.“22
Kurz zuvor hatte
3.3 Von der Verjüngung zum Wasserbauch
Chronologisch zwischen den beiden italienischen Editionen des
Das erste dieser Verfahren entspricht der von
„Man macht unten am Fuß einen Halbkreis, wo die Verjüngung beginnt, und den Teil der Senkrechten, der von der Spitze des Schaftes durch ihn hindurchgeht, muss man in eine bestimmte Zahl gleichlanger Stücke einteilen und genauso teilt man die anderen zwei Drittel der Säule ein.“29
Das zweite Verfahren, zu dem
„Vignola geht davon aus, dass man, wenn möglich auf einmal oder mit zwei oder drei Wiederaufnahmen, an die für die Verjüngung und die Verdickung der Säule vorgegebenen Punkte eine dünne Leiste anlegt, die sich entlang der genannten Punkte krümmt, mittels derer man die Konturlinie zieht. Diese Operation dient zur Verfertigung des Aufrisses (das ist die Risszeichnung des Profils auf einer verputzten Mauer).“32
Entwurfsprozess von Schiffen auf. Sie wird nicht in der Regola (Vignola 1562), aber in der Architettura von Pietro
„Wenn man nun die Säule verjüngen will, gehe man mit dieser unserer Regel wie folgt vor: Wenn man Linien in der Dicke und Höhe ihres Schaftes gezogen hat, lege man einen Stab oder eine biegsame Leiste auf jede der zwei Linien, welche die Säule begrenzen, erst auf der einen Seite und dann auf der anderen, wobei zu beachten ist, dass sich der Umfang der Leiste ganz innerhalb der Linie befindet: Dann muss man einen dünnen Nagel oder ein eisernes Stilett außerhalb der Leiste zu deren Halt fixieren, etwas unterhalb des Fußes oder oberhalb des Kopfes der Säule. Einen weiteren Nagel oder Stilett muss man ebenfalls zu deren Halt innerhalb der besagten Leiste auf einem Drittel der Höhe ihres Schaftes fixieren, wo die Verjüngung der besagten Säule beginnen muss. Wenn man dann die Leiste vom Kopf her nach innen bis zum Endpunkt dieser Verjüngung biegt oder krümmt, kann man den dritten Nagel oder das eiserne Stilett außen an der Leiste etwas oberhalb des Kopfes fixieren […]; schließlich benutzt man dann zur Markierung, den Vorgaben der Leiste entsprechend, Feder, Bleigriffel oder Rötelstift und wird sehen, wie sich die Säule von beiden Seiten anmutig verjüngend formt, wobei man aber dieses Vorgehen sorgfältig befolgen muss […].“33
Diese schlichte Methode, den Aufriss des gekrümmten Säulenprofils zu erzeugen, wird auf bemerkenswerte Weise Teil der Geschichte der
„Und auch wenn ich mir keine andere Methode vorstellen könnte, die einfacher, schneller und noch dazu besser wäre, habe ich mich dennoch dieser meiner Erfindung umso gründlicher versichert, weil sie dem Herren PietroCataneo, als ich sie ihm erzählte, so sehr gefallen hat, dass er sie in eines seiner Architekturbücher aufgenommen hat, mit dem er das Ansehen dieser Profession um Einiges befördert hat.“34
Die von
„In meinem Livre d’Architecture, Seite XXXIII. habe ich mich dieses Hilfsmittels bedient, um den Schaft der Säulen zu beschreiben. Für große Säulen ist Tannenholz gut geeignet, um solche Leisten zu machen, für kleine Fischbein.“36
Die Methode wird auf Seite XXXIII des von
Weder
De
Ein detailliertes Resümee der vexata quaestio sollte erst

Abb. 3.16: Scamozzi 1615, Teil II, Buch VI, S. 145.
dem er in einer Randbemerkung auf
„Sie können insofern gut Malern und ähnlichen Berufen dienen, die das Einfache lieben und denen es nicht so darauf ankommt: manchmal können sie diese Verjüngung mit einem lizzo machen, der in irgendein Färbemittel getaucht wird. Indem sie die Schnur in der Vertikalen anschlagen und nach außen ziehen, bildet sie dann eine leicht gekrümmte Linie.“41
Einige Jahre zuvor hatte Guidobaldo del
„Ich erinnere nur die Arbeiter daran, dassGalilei ihnen eine solche Methode in seinem Mechaniktraktat lehrt, die ich für einfach und geistreich halte und die ich die königlichen Zimmerleute erfolgreich beim Galeerenbau für das habe verwenden lassen, was sie dem Heck eine schöne Rundung geben nennen.“42
Allerdings fanden die Textpassagen (wie auch die schöne Abbildungstafel) der Idea zur Entasis kaum Nachfolger, überhaupt wurden sie nur von wenigen Autoren gelesen: Die Regola
Eine Ausnahme ist Henry
„Und hier muss ich mir die Freiheit nehmen, eine Praxis zu beklagen, die, warum auch immer, mancherorts allzu üblich geworden ist, nämlich Säulen in der Mitte anschwellen zu lassen, als litten sie unter einem Blähbauch, oder einem Wasserbauch, meines Wissens ohne jegliche authentische Vorlage oder Regel. Sie sind eine Beleidigung für das Auge.“43
Damit ist die imitatio humani corporis zugleich nicht mehr Zeichen der venustas und der firmitas, sondern erscheint als „krankhaftes“ Detail, als anormale Schwellung, welche die venustas fördert.
„Die Natur hat hier und da (auch wenn sie sonst die anmutigste Lehrerin ist) ihre Deformationen und Irregularitäten.“44
Einige Jahre später wird Gioseffe Viola
„Die Entasis ist also eine Spannung, eine Dehnung, eine Verlängerung, eine Erweiterung. Denn Dinge, die sich ausdehnen, schwellen an und die Griechen bezeichneten meines Wissens das als Entasis, was man Anschwellen der Säule nennen könnte. Die Franzosen, die diese Vorsprünge renflement de colomnes nennen, schlagen die Rückkehr zur alten Klarheit des Wortes vor. Unsere hiesigen Architekten wiederum akzeptieren die Ähnlichkeit mit Bäuchen, wenn sie von den pancias der Säulen sprechen.“45
In der Folge nimmt die Geschichte eine weitere Wendung. Sie endet als vornehmlich von Mathematikern diskutiertes Problem, während sich die Architekten mit den verfügbaren Lösungsverfahren zufrieden geben. Die erwähnten Beiträge von
„Er liebt diese Verdickung so sehr, dass er diejenigen nicht erträgt, die sie nicht schätzen, er geht sogar so weit zu versichern, dass die Bäume in der Mitte dicker sind als unten, denn er hat keine andere Antwort auf das schlagende Argument, das sich aus den wahren Proportionen der Bäume ableiten lässt.“46
Von nun an gilt die
Es wäre interessant, die Spuren dieser Debatte in der archäologisch-architektonischen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts zu rekonstruieren. Einige Indizien lassen vermuten, dass die in den historischen Quellen beschriebene
„Von allen antiken und modernen Architekten istVignola der erste, der Regeln für die Formgebung der Verjüngung und der Verdickung der Säulen aufgestellt hat.“47
In Wirklichkeit ist Jacopo Barozzi da
Danksagung
Ich danke Marcus Popplow für die deutsche Übersetzung des Textes.
Bibliographie
Alberti, L. B. (1485). De re aedificatoria. Florenz: Nicolò di Lorenzo Alemanno.
- (1550). L’architettura di Leonbatista Alberti, tradotta in lingua Fiorentina da Cosimo Bartoli. Florenz: Lorenzo Torrentino.
- (1565). L’Architettura di Leonbatista Alberti, tradotta in lingua Fiorentina da Cosimo Bartoli. Venedig: Francesco Franceschi.
Baldi, B. (1612). De verborum vitruvianorum significatione. Sive perpetuus in M. Vitruuium Pollionem commentarius. Augustae Vindelicorum: ad insigne Pinus.
Barbaro, D. (1556). I dieci libri dell’architettura di M. Vitruvio, tradutti et commentati da Monsignor Barbaro. Venedig: Marcolini.
- (1567a). I dieci libri dell’architettura di M. Vitruuio. Tradotti & commentati da mons. Daniel Barbaro. Venedig: Francesco de’ Franceschi senese & Giouanni Chrieger.
- (1567b). M. Vitruuii Pollionis De architectura libri decem, cum commentariis Danielis Barbari. Venedig: apud Franciscum Franciscium Senensem, & Ioan. Crugher Germanum.
Becchi, A. (2008a). Imaginer l’entasis. Constructions, définitions, malentendus dans les traités de la Renaissance. In: La colonne. Nouvelle histoire de la construction Ed. by R. Gargiani. Lausanne: École Polytechnique Fédérale de Lausanne 149-163
- (2008b). Les paradoxes (historiographiques) de la vis columnarum. In: La colonne. Nouvelle histoire de la construction Ed. by R. Gargiani. Lausanne: École Polytechnique Fédérale de Lausanne 203-219
- (2009). Pregnant Columns. From Word to Shape. In: Creating Shapes in Civil and Naval Architecture. A Cross-Disciplinary Comparison Ed. by H. Nowacki, W. Lefèvre. Leiden, Boston: Brill 279-296
- (2013). Idées manuscrites, théories imprimées: la mécanique architecturale de Philippe de La Hire. In: Philippe de La Hire entre architecture et sciences Ed. by A. Becchi, H. Rousteau-Chambon, H. RC.. Paris: Picard 177-190
Blondel, F. (1673). Résolution des quatre principaux problèmes d’architecture. Paris: Imprimerie Royale.
Blum, H. (1550). Quinque columnarum exacta descriptio. Zürich: Christoph Froschauer.
Bosse, A. (1664a). Des ordres des colonnes en l’Architecture et plusieurs autres dépendances d’icelle. Paris: A. Bosse.
- (1664b). Traité des manières de dessiner les Ordres de l’architecture antique. Paris: A. Bosse.
- (1672). Règle universelle, pour décrire toutes sortes d’Arcs rampans dans toutes les sujections que l’on puisse proposer, sans se servir des Axces, des Foyers, ny du Cordeau, annexée à Philippe de La Hire, De Punctis Contactum […] Observationes. Paris: A. Bosse.
Cataneo, P. (1567). L’architettura. Venedig: Aldus [Manutius].
Cesariano, C. (1521). Di Lucio Vitruuio Pollione De architectura libri dece traducti de latino in vulgare affigurati: commentati: & con mirando ordine insigniti. Como: Gottardo da Ponte.
Cicero, Quintus Tullius (1544). M.T. Ciceronis Actionum in C. Verrem Libri Septem, Cum argumentis Asconij Pediani in quatuor priores, et partionibus Batholomaei Latomi in singulas actiones. Parisiis: Ex officina Michaëlis Vascosani.
Clausen, C. (1851). Über die Form architektonischer Säulen. Bulletin de la Classe physico-mathématique de l’Académie Impériale des Sciences de Saint-Petersbourg IX(216): 370-380
D’Aviler, A. C. (1691). Cours d’architecture qui comprend les ordres de Vignole. Paris: Nicolas Langlois.
De l’Orme, Philibert (1567). Le premier tome de l’Architecture. Paris: Federic Morel.
Dürer, A. (1525). Underweysung der Messung mit dem Zirckel und Richtscheyt. Nürnberg: Hieronymus Andreae.
Fontana, V. (1988). Fra’ Giovanni Giocondo, architetto 1433c 1515. Vicenza: Neri Pozza.
Fra Giocondo, M. (1511). Vitruvius per Jocundum solito castigatior factus cum figuris et tabula ut jam legi et intelligi possit. Venedig: G. Tacuino.
Galilei (1638). Discorsi e dimostrazioni matematiche intorno a due nuove scienze attenenti alla mecanica et i movimenti locali. Leiden: Elsevirii.
Gerbino, A. (2005). François Blondel and the Résolution des quatre principaux problèmes d’architecture (1673). Journal of the Society of Architectural Historians 64(4): 498-521
Keller, J. B. (1960). The Shape of the Strongest Column. Archive for Rational Mechanics and Analysis 5: 275-285
La Hire, P. (1672). De Punctis Contactum […] Observationes. Paris: A. Bosse.
Lagrange, J.-L. (1770–1773). Sur la figure des colonnes. Miscellanea Taurinensia V: 123-166
Le Corbusier (1923). Vers une architecture. Paris: G. Crès.
Le Muet, P. (1632). Règles des cinq ordres d’architecture de Vignolle. Reveuee, augmentées et réduites de grand en petit par Le Muet. Paris: Melchior Tavernier.
Monte, Guidobaldo del (1592). Meditatiunculae Guidi Ubaldi […]. Paris, MS Lat. 10246: Bibliothèque Nationale de France.
Pacioli, L. (1509). De Divina Proportione. Venetia: A. Paganius Paganinus.
Palladio, A. (1570). I quattro libri dell’architettura. Venetia: Dominico de’ Franceschi.
Pardies, Ignace Gaston (1673). La statique ou la science des forces mouvantes. Paris: S. Mabre-Cramoisy.
Perrault, C. (1673). Les dix livres d’architecture de Vitruve. Paris: Coignard, J. B..
Philandrier, G. (1544). Gulielmi Philandri […] in decem Libros M. Vitruvii Pollionis de Architectura Annotationes. Romae: apud Andream Dossena.
Pieter Coecke van Aelst (1539). Generalen Regelen der Architekturen. Antwerpen.
Plinius Secundus, Caius (1832). Historia naturalis ex recensione I. Harduini et recentiorum adnotationibus. Augustae Taurinorum: Pomba.
Rusconi, G. A. (1590). Della architettura di Gio. Antonio Rusconi. Venedig: Gioliti.
Sagredo, Diego de (1526). Medidas del Romano. Toledo: Remón de Petras.
Scamozzi, V. (1615). Dell’idea della architettura universale. Venetiis: Scamozzi.
Serlio, S. (1537). Regole generali di architetura sopra le cinque maniere de gli edifici. Venetia: Marcolini, F..
Shute, J. (1563). The First and Chief Groundes of Architecture. London: T. Marshe.
Vignola, J. B. da (1562). Regola delli cinque ordini d’architettura. Rom.
Villalpando, Juan Bautista (1605). De Extrema Visione Ezechielis Prophetae, in Hieronymi Pradi et Ioannis Baptistae Villalpandi e Societate Iesu In Ezechielem Explanationes et Apparatus Urbis, ac Templi Hierosolymitani Commentariis et Imaginibus illustratus opus tribus tomiis distinctum. Rom: Ciacconi.
Viola Zanini, G. (1629). Della architettura di Gioseffe Viola Zanini. Padua: Francesco Bolzetta.
Vitruv (1488). De architectura libri decem. Roma.
- (2002). De architectura libri decem. In: Vitruvius: Ten Books on Architecture – The Corsini Incunabulum with the Annotations and Autograph Drawings of Giovanni Battista da Sangallo Ed. by I. D. Rowland. Rom: Edizioni dell’Elefante
de Vries, H. V. (1577). Architectura. Antwerpiae: Typis Gerardi Smits.
Wotton, H. (1624). Elements of Architecture. Collected by Henry Wotton Knight, from the Best Authors and Examples. London: I. Bill.
Fußnoten
Eine französische Fassung dieses Beitrags wurde in Becchi 2008a veröffentlicht. Eine leicht geänderte englische Version findet sich in Becchi 2009.
„dicunt ei, ferè nullam esse columnam, quae ad perpendiculum esse possit“, Cicero 1544, II, Buch I.
„prodigieuse résistance de l’œuf“, Pardies 1673, 148.
„Ainsi l’on peut faire des colonnes de planches de bois, qui seront très-fortes; car si on les joint ensemble comme les doiles des barriques, en leur donnant une petite courbure, les environnant de quelques cercles de fer, ces colonnes ainsi creuses seront capables de supporter de très-pesants fardeaux. Il y a apparence que les anciens Architectes ont eu égard à ceci dans la construction des colonnes qu’ils ont fait rondes un peu renflées.“, Pardies 1673, 151f..
„Mais comme Vitruve qui est devenu le législateur des Architectes modernes, prescrit formellement le ,renflement‘ des colonnes en disant qu’il faut ajouter quelque chose à leur milieu (Buch III, Kap. 2) quoique par la perte qu’on a faite des figures qui étoilent jointes à son ouvrage, on ignore la méthode dont il s’y prenoit pour tracer la ligne du contour des colonnes, l’usage de renfler les colonnes au milieu, de les diminuer aux deux extrémités est devenu général, on ne varie plus que sur la courbe qui doit former le renflement et la diminution.“, Lagrange 1770–1773, 123.
Clausen 1851, welcher sich wiederum auf die Arbeit Lagranges bezieht.
Vgl. Becchi 2008b.
„De adiectione quae adiicitur in mediis columnis quae apud graecos Entasis appellatur: in estremo libro erit formata ratio eius quemadmodum mollis et conveniens efficiatur subscripta.“, Vitruv 2002, Buch III.
„Ventris diameter sub media columnae longitudine annotatur. Dictus quod illic columna subinturgescere videatur.“, Alberti 1485, Buch VI.
„I diametri de cerchi, che si hanno a considerare in piu luoghi giu per la colonna, sono cinque gli Aggetti i Ritiramenti il Ventre; gli Aggetti son duoi l’uno in cima, l’altro in pie de la colonna, chiamati aggetti, perche si gettano piu in fuori che il resto de la colonna; i Ritiramenti ancora son duoi, che sono a canto a gli Aggetti da capo, da piede, chiamonsi cosi perche si ritirono da gli aggetti al sodo de la colonna; il diametro del Ventre si nota dal mezo ingiù della colonna; chiamasi Ventre perche è pare che in quel’ luogo la colonna gonfi alquanto.“, Alberti 1550, Buch VI, 196.
„Nel quarto punto cominciandomi ad annoverare da piede fermerò io il centro del Ventre, atraverso del quale si tirerà il suo diametro, la lunghezza del quale sia uguale al diametro del ritiramento dabasso.“, Alberti 1550, Buch VI, 197.
„Itaque his quas recensuimus perscriptionibus linea quae finitor dicitur composita est. Ad cuius lineae modum tabula gracilis deformabitur, qua fabri lapicidae iustum columnae ambitum et finitiones captent atque terminent.“, Alberti 1485, Buch VI.
„Dala qual contractura fin al terzo de sua alteza seva crescendo asimilitudine del corpo humano. E per unaltro.1/3. simantene dicta grossezza. E poi per laltro terzo sin ala sumita sempre se va degradando terminandola i la contractura supiore k.p.“, Pacioli 1509, Fol. 28r, (Abb. 3.3).
„E questa entasis accompagnandosi come vedi in la littera M con epsa columna, quale pare come uno corpo di femina pregnante vel de omo che patisse la pressione de uno grave carico.“, Cesariano 1521, Buch III, Kap. II, Blatt LVI r.
„[…] cum sia poi cosa necessaria a concordare epse conale linee e fare la lignea regula qual facia la perequata circumferentia, questa diligentia da te medemo la cognoscerai.“, Cesariano 1521, Buch III, Kap. II, Blatt LVI r.
Vgl. Fontana 1988.
„Sed lib. 5. cap. I. indicare videtur columnas, arborum naturam imitari, abietis, cupressi, pinus, quae sensim ab imo ad summum fastigiantur, ut adiectio ea quam in medio fieri praecipit, contra naturam videri possit, nisi potius humanum corpus imitari velimus, quod in ventrem crescit.“, Philandrier 1544, 71–72.
„Della gonfiatura, che si fa nel mezzo della colonna, accioche la sia dolce, et tenera, et che gentilmente si volga, noi non havemo da Vitr. altro, che una promessa, et certo io credo, che cio stia piu presto in discrettione, et destrezza, che in arte, ò vero in regola, perche Vitr. ci promette la figura solamente nel fine del libro. Dico bene, che dalla pianta fino alla sommita cotesta gonfiezza deve procedere, ma nel mezzo piu dimostrarsi, però con gentilezza, et leggiadria, perche (come ho detto) quella gonfiezza è per dimostrare alquanto di effetto, che fa il peso sopra le colonne, vedendosi il simile ne i corpi humani, che portano gran pesi, et forse quella gonfiatura è, perche si faccia piu gentilmente la diminutione della colonna di sopra.“, Barbaro 1556, Buch III, 82.
„Perche le cose nascenti dalla terra come sono gli alberi, piu che si levano piu s’assotigliano.“, Barbaro 1556, Buch III, 82.
Hier Barbaro 1567a.
Hier Barbaro 1567b.
„[…] et in medio tumorem quendam facere, quam Graeci entasin vocant.“, Barbaro 1567b, 106.
„Credo io, che questo stia in discretione, et destrezza, piu presto, che in arte o regola“.
Si forma un semicircolo a basso dove comincia il sminuire, et quella parte che ne vie’ compresa dalla linea perpendiculare del somo scapo; questa dividendola in quante parti eguali si vuole, et in altrettanto partendo li duoi terzi della colonna […].
„da me stesso speculando l’ho trovato“, Vignola 1562, Tafel XXXi.
„Vignole entend que sur les points donnez pour la diminution le renflement de la Colonne on pose une regle mince d’une piece s’il se peut ou à deux ou trois reprises, qui se courbe selon lesdits points, par laquelle on trace la ligne du contour; cette operation est pour faire l’Epure (qui est le dessein au trait du Profil sur un mur enduit de plâtre) […].“, D’Aviler 1691, 103.
„Hor qualunque diminutione s’habbia a dare alla colonna, si osserverà per questa nostra regola questo ordine, che destinata che sia con le linee la ugual grossezza e altezza del suo fusto, si porrà una riga o regolo piegabile sopra ciascuna delle due linee che serrano la colonna, prima da l’una banda, e poi dall’altra, avvertendo che la grossezza del taglio del regolo venghi tutta dentro la linea: debbesi dipoi fissare un chiodo sottile o stiletto di ferro fuor del regolo per sostegno di quello, al quanto piu basso della basa o imo scapo della colonna, e un’altro chiodo o stiletto si fisserà dentro al detto regolo similmente per suo sostegno al terzo dell’altezza del suo fusto, dove ha da cominciare a diminuire detta colonna, piegando o ricurvando dipoi il regolo da capo all’indentro fino al ponto e termine di tal diminutione, si fermerà il terzo chiodo o stile di ferro al regolo della banda di fuore al quanto piu alto del sommo scapo […]; fuora del qual regolo, dipoi operando con la penna, con il piombo, o con il lapis, da ambedue i lati si verrà a formare la colonna gratiosamente diminuita, osservando però tal regola diligentemente […].“, Cataneo 1567, Kap. V, 131.
„E benche io non mi abbia potuto imaginare altro modo più breue espedito di questo, e che riesca meglio; mi son nondimeno maggiormente confermato in questa mia inuentione, poi che tanto è piaciuta à messer Pietro Cataneo, hauendogliela io detta, che l’ha posta in una sua opera di Architettura, con la quale ha non poco illustrato questa professione.“ Palladio 1570, 15.
„Dans mon Livre d’Architecture page XXXIII. Je me suis servy de ce moyen pour décrire le fust de colomnes. Le bois de sapin est fort propre à faire ces regles, pour les ouvrages en grand, la baleine pour les petits“. Bosse 1672, Blatt Aij verso, Kommentar zu Abb. 12; s. hier Abb. 3.13.
Hier Bosse 1664b.
Hier Bosse 1664a.
„di nostra inuentione, l’uno differente dall’altro, molto theoricali, e non però difficili“, Scamozzi 1615, Teil II, Buch VI, Kap. XXX, 143–144.
„un’altro poi assai più pratico, che theorico“
„Se bene possono servire, à Pittori, e simili, i quali amano la facilità, e le cose loro non importano tanto: alle volte possono fare tal diminutione con un lizzo bagnato di qualche tinta battendo alciatolo, e tiratolo all’infuori, in modo che poi fà una linea alquanto curva.“, Scamozzi 1615, 144.
„J’avertirai seulement les Ouvriers que Galilée leur en enseigne une dans ses Méchaniques, que j’estime facile ingénieuse, que j’ai fait heureusement pratiquer par les Charpentiers du Roy, en la fabrique des Vaisseaux Galeres, pour ce qu’ils appellent leur donner beau Galbe à la Pouppe.“, Blondel 1673, 383.
„And here I must take leave to blame a practice growne (I know not how) in certaine places too familiar, of making Pillars swell in the middle, as if they were sicke of some Tympany, or Dropsie, without any Authentique Paterne or Rule, to my knowledge, and unseemely to the very iudgement of sight.“, Wotton 1624, 31.
„Nature (though otherwise the comliest Mistresse) hath now and then her deformities and Irregularities.“, Wotton 1624, 32.
„Est igitur entasis intensio, distensio, productio, inflatio. Distenduntur enim quae inflatur, hac mente Graecos entasin, id est inflationem columnarum dixisse putarem, verbi vim reddunt Galli, quibus adiectiones istae renflement de colomnes, appellantur. Nostrates verò architecti aliunde accepta similitudine, pancias, hoc est ventres dicunt columnarum.“, Baldi 1612, 69.
„Il aime tellement se renflement qu’il ne sçauroit pas souffrir ceux qui ne l’approuvent pas, il va mesme jusqu’à assurer que les arbres sont plus gros par le milieu que le par le bas, n’ayant rien autre chose à répondre au puissant argument qui se tire de la proportion des arbres.“, Perrault 1673, 78.
„De tous les Architectes Anciens Modernes Vignole est le premier qui ait donné des Règles du trait de Diminution du Renflement des Colonnes.“, D’Aviler 1691, 103.