8.1 Einleitung
Im Frühjahr 1981 stand die Max-Planck-Gesellschaft vor den Trümmern des Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt. Dieses Institut war 1970 auf Vorschlag des Physikers und Philosophen Carl Friedrich von
Die Geisteswissenschaftliche Sektion und der Senat der Max-Planck-Gesellschaft stimmten deshalb im Mai 1981 für die Schließung des Instituts. Allerdings war sich die Sektion weitgehend einig, dass die Schließung nicht das Ende der Sozialwissenschaften in der Max-Planck-Gesellschaft bedeuten durfte, die sonst nur noch im MPI für Bildungsforschung vertreten waren. So gründete sie umgehend eine Kommission, die in den kommenden Jahren über die künftige Förderung der Sozialwissenschaften beriet. Aus diesen Beratungen ging 1984 das MPI für Gesellschaftsforschung unter der Leitung von Renate
8.2 Wissenschaft als Problemlöser und Problemerzeuger
Unter „Verwissenschaftlichung der Politik“ ist die Einbeziehung wissenschaftlicher Expertise in politische Entscheidungsprozesse zu verstehen.3 Wissenschaftliche Erkenntnisse fließen in den politischen Prozess ein, während umgekehrt politisch relevante Fragestellungen in die Wissenschaft hineingetragen werden: Die Verwissenschaftlichung der Politik und die Politisierung der Wissenschaft greifen ineinander, politische und wissenschaftliche Zielsetzungen werden auf institutioneller wie intellektueller Ebene miteinander verwoben. In der Bundesrepublik der 1960er und frühen 1970er Jahre wurde die Verwissenschaftlichung der Politik von der Überzeugung angetrieben, dass man politische Entscheidungen mit Hilfe wissenschaftlichen Wissens optimieren und die Politik damit rationaler und effizienter machen könne. Diese Form der Verwissenschaftlichung erfuhr in den 1960er Jahren einen rasanten Schub, und im Umfeld der namhaften Beratungsgremien und Kommissionen jener Jahre bewegte sich damals die spätere Kölner Gründungsdirektorin Renate
Der westdeutsche Verwissenschaftlichungsboom der Politik entfaltete sich im Einklang mit dem verbreiteten Fortschritts- und Modernisierungsdenken jener Zeit. Auch das Grundverständnis des Starnberger Gründungsdirektors Carl Friedrich von
Die Wissenschaft hat die Lebensbedingungen der Menschheit radikal umgestaltet; noch weiter gehende Umgestaltungen sind zu erwarten. Als Beispiel genügt es, hinzuweisen auf die Veränderung der Weltpolitik durch die Waffentechnik und der Wirtschaft durch zivile Technologie, auf die durch Medizin und Hygiene herbeigeführte Bevölkerungsexplosion und auf die noch nicht absehbaren Konsequenzen künftiger Anwendungen neuer biologischer Erkenntnisse. Alle diese Entwicklungen sind ambivalent; sie bringen ebenso große Chancen wie Gefahren mit sich. Sie nötigen uns damit, Verantwortung für das Leben der Menschheit auch in solchen Bereichen bewusst zu übernehmen, die bisher dem natürlichen Lauf der Dinge überlassen waren. Friedenssicherung, Welternährung und Bevölkerungsbegrenzung sind die heute bekanntesten Beispiele dafür. [...] Um diese Verantwortung tragen zu können, bedürfen wir der Information über den gegenwärtigen Stand und die mutmaßliche Entwicklung der entscheidenden Faktoren in Gesellschaft, Technik und Wissenschaft.4
Im Besonderen sei es notwendig, „die Verwandlung unserer Welt durch die Wirkungen der Wissenschaft selbst mit wissenschaftlichen Mitteln zu studieren“.5 Das Institut sollte sich somit, wie
So wie also die Verwissenschaftlichung der Politik zwei Dimensionen hat, ist auch unter Politisierung der Wissenschaft zweierlei zu verstehen: Zum einen bezeichnet das Konzept die Ausrichtung der Wissenschaft auf politisch relevante Forschungsthemen und Fragestellungen oder politische Regelungsfelder wie beispielsweise die Verteidigungs-, Sozial- oder Entwicklungspolitik. Zum anderen jedoch wird unter Politisierung der Wissenschaft auch die Parteipolitisierung oder Ideologisierung wissenschaftlicher Forschung verstanden. Im Folgenden soll es allerdings nicht darum gehen, die Starnberger Forschungen auf ihren ideologisch-normativen Gehalt zu prüfen. Im Mittelpunkt steht vielmehr die Frage, inwieweit parteipolitische Positionen und ideologische Frontstellungen Einfluss auf die Entscheidungsprozesse einer Wissenschaftsorganisation und sowohl auf das interne Image eines MPI als auch auf dessen Außenwirkung nahmen.
8.3 Verwissenschaftlichung und Politikberatung
Die Gründung des Starnberger Instituts muss vor dem Hintergrund der Expansion der wissenschaftlichen Politikberatung in der Bundesrepublik der 1960er Jahre betrachtet werden. Dieser Entstehungskontext ist wichtig, weil die politiknahe Konzeption das institutionelle Selbstverständnis
Abb. 8.1: Das Starnberger Institut, 1977.
Den Ausgangspunkt der Besprechung in München bildete die Feststellung, dass in der Bundesrepublik eine weitaus größere Kluft zwischen Wissenschaft und Politik existiere als in den USA. Anders als dort gebe es in Deutschland kein übergreifendes und der Regierungsspitze zugeordnetes Beratungsgremium für so wichtige Fragen des öffentlichen Lebens und politischen Handelns wie Abrüstung und die Nichtverbreitung von Atomwaffen, Bevölkerungswachstum, Entwicklungshilfe, Umweltschutz oder Infrastrukturentwicklung.10 Dies waren zum einen die Hauptthemen des PSAC, und zum anderen handelte es sich um einige der Schlüsselthemen, die Carl Friedrich von
Geboren 1912, hatte
In seinem Gründungsvorschlag verwies
Neben dem politischen Impetus betrafen die Bedenken die interdisziplinäre und thematische Breite des Instituts. Darüber hinaus kratzte
Nach der Berufung von Jürgen
8.4 Politisierung und Polarisierung
Im Verständnis vieler Mitarbeiter wie auch in der Öffentlichkeit galt das Institut als links und politisch.
Das Institut spaltete in politische Befürworter und politische Gegner, wobei Darstellungen in der Presse eine zentrale Rolle spielen. Seinen Befürwortern galt es als Speerspitze kritischer Wissenschaft in der Bundesrepublik, seinen Gegnern als linke Kaderschmiede. Diese Polarisierung setzte sich, wenn auch nicht in derselben Militanz, innerhalb der Max-Planck-Gesellschaft fort und erschwerte eine unvoreingenommene Beurteilung der wissenschaftlichen Leistungen des Instituts. Jede Struktur- und Personalentscheidung der Max-Planck-Gesellschaft wurde de facto zu einer politischen Entscheidung, wie sich an der Berufung von Jürgen
Die Berufung von Jürgen
Mit der Gründung des Instituts hat die Max-Planck-Gesellschaft wohl zum ersten Mal die Pflege einer Disziplin aufgenommen, deren Gegenstand nicht allein die Erkenntnis von Zusammenhängen in der Natur, der Geschichte oder des Rechts ist, [sondern] die vielmehr darauf gerichtet ist, Modelle und Pläne für politisches Handeln aufgrund der Erforschung existierender Bedingungen und gegebener Möglichkeiten zu entwickeln. In diesen Disziplinen [= Sozialwissenschaften] durchdringen sich bestimmte, vom Forscher gesetzte oder akzeptierte Wert- und Zielvorstellungen mit Analysen gegebener Verhältnisse. Versuchung und Gefahr solcher Forschungsrichtungen liegen darin, dass die verfolgten Ziele nicht als solche, d.h. also als gesetzt, sondern als „notwendiges Ergebnis“ empirisch erforschter Entwicklungstendenzen dargestellt werden. [...]
Mit HerrnHabermas würde die Max-Planck-Gesellschaft nun einen Gelehrten berufen, in dessen Denken die sozialwissenschaftliche Forschung mit der Verwirklichung bestimmter praktisch-politischer Zielsetzungen und dem Streben nach Veränderung der Gesellschaft untrennbar verknüpft ist, und zwar in der Weise, dass diese Zielsetzung bereits die vorzunehmende Analyse im Ansatz bestimmt. Herr Habermas steht in betontem Gegensatz zu derjenigen Richtung der Sozialwissenschaften, die den Versuch macht, rein empirisch-analytisch zu arbeiten.
In der Sektion ist die Frage aufgeworfen und erörtert worden, ob die Berufung eines in dieser Weise engagierten Gelehrten in das Institut nicht die Gefahr von dessen einseitiger Ausrichtung mit sich bringen würde, zumal der besondere Einfluss der von HerrnHabermas vertretenen Gedankengänge auf die jüngere wissenschaftliche Generation bekannt ist.16
Hier wurde also auf
Auch in die Beratungen über eine Erweiterung des Instituts spielten politische Überlegungen hinein. 1975 wollten
Bei der Berufung eines dritten Direktors hat das Institut einen Vorschlag gemacht, der so sehr ins linke Abseits gegangen ist, dass wir glaubten, dass es völlig verkehrt wäre, hier nachzugeben und den Weg weitergehen zu lassen.18
Abb. 8.2: Besuch des damaligen Bundespräsidenten Walter
1977 dann begannen die Debatten über die Zukunft des Arbeitsbereichs I nach
Im Starnberger Institut zeichnete sich 1977 rasch ab, dass allein die Wissenschaftsforschung thematisch zum Arbeitsbereich von Jürgen
Die geplante Berufung
Der Beschluss wiederum, den Arbeitsbereich von
Die Reaktionen in der Presse waren heftig und bestimmten über einige Tage die Schlagzeilen. Der Rheinische Merkur titelte „Jürgen
Missverständnis, Rechthaberei, Naivität, Starrköpfigkeit, Politik und Eitelkeit haben selten so eng zusammengewirkt wie beim Untergang der von Carl Friedrich vonWeizsäcker mit hohen Erwartungen 1970 gegründeten Forschungseinrichtung, die sich bis Mitte vergangenen Jahres noch „Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt“ nannte.26
Um seine Meinung gebeten, äußerte der gerade erst berufene und nach
8.5 Die Politik der Entpolitisierung
Zugleich begannen 1981 neue Beratungen über die Zukunft der Sozialwissenschaften in der Max-Planck-Gesellschaft. Auf der zuständigen Kommission der Geisteswissenschaftlichen Sektion lasteten erhebliche Hypotheken. Nach der Schließung des Starnberger Instituts stand sie vor einer Reihe teils unausgesprochener Notwendigkeiten, die das Ergebnis der Debatten maßgeblich beeinflussten und die Ausrichtung eines neuen sozialwissenschaftlichen Instituts in Teilen vorbestimmten. Wollte man erfolgreich ein neues Institut gründen, musste die Kommission jene Fehler vermeiden und die Fronten überwinden, die sich in den Diskussionen um Starnberg offenbart und verfestigt hatten. Nach Starnberg konnte es in der Max-Planck-Gesellschaft nur ein sozialwissenschaftliches Institut geben, dessen wissenschaftliche und politische Ausrichtung den Skeptikern und ausgewiesenen Gegnern des Starnberger Instituts vermittelbar war. Die politischen Friktionen und Kontroversen der 1970er Jahre hatten auch die Max-Planck-Gesellschaft erfasst und zu Konflikten in ihren Gremien geführt. Es dürfte kaum im Interesse der Führungsspitze und der Mehrzahl der Wissenschaftlichen Mitglieder gelegen haben, diese Konflikte zu vertiefen. Man musste überdies eine politisch und kontrovers geführte Gründungsdebatte vermeiden, um nicht erneut das Interesse der Medien auf sich zu ziehen und das Image der Max-Planck-Gesellschaft in der Öffentlichkeit zu beschädigen. Der Gründungsprozess musste diskret ablaufen und mit einem tragfähigen Ergebnis abgeschlossen werden. Es galt der Öffentlichkeit und der Fachwissenschaft zu beweisen, dass die Max-Planck-Gesellschaft bereit und in der Lage war, sozialwissenschaftliche Forschung zu betreiben.
Den Vorsitz der Kommission übernahm der Entwicklungspsychologe Paul
In den konzeptionellen Diskussionen der Kommission spiegelten sich eine Reihe von Umbrüchen und Neuorientierungen wider, die die Entwicklung von Sozialwissenschaften und Soziologie in der Bundesrepublik seit Mitte der 1970er Jahre prägten. Zahlreiche Soziologen stellten die Frage, ob das Fach noch in der Lage sei, die tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandlungsprozesse angemessen zu erfassen und mit den herkömmlichen Methoden einen Zugang zur gesellschaftlichen Wirklichkeit zu finden. Viele Bereiche von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik waren in den 1970ern Veränderungen unterworfen, deren neue Qualität beispielsweise im Analyserahmen der industriellen Gesellschaft oder mit der klassischen Modernisierungstheorie nicht mehr greifbar erschien. Mit dem gesellschaftlichen Wandel veränderte sich der Gegenstand sozialwissenschaftlicher Forschung. In den Jahren, die der Expansion des Fachs und dem Boom sozialwissenschaftlichen Expertenwissens folgten, setzte eine Phase der Selbstreflexion ein. Dabei ging es nicht allein um eine Suche nach neuen Theorien, Methoden und Ansätzen. Man konstatierte die Politisierung der wissenschaftlichen Experten, deren Autorität durch fehlerhafte Prognosen und den Aufstieg von Gegenexperten zunehmend in Frage gestellt wurde. Die öffentliche Skepsis gegenüber wissenschaftlichem und technischem Fortschritt, die das Starnberger Institut schon früh vorweggenommen hatte, fand ihre Entsprechung bei den Wissenschaftlern selbst. Die Umsetzung ihres Beraterwissens hatte nicht immer so funktioniert, wie sie es sich vorgestellt hatten, und die „Soziologisierung“ weiter Bereiche des öffentlichen Lebens hatte ihre Begriffe und Deutungen der Sphäre wissenschaftlicher Kontrolle entzogen. Wesentlich deutlicher als noch in den 1960er Jahren befasste man sich mit den Defiziten des eigenen Fachs und fragte nach den Möglichkeiten, mit denen man diesen begegnen könnte. Auch Renate
Sie gehörte zu den sechs auswärtigen Experten, die die Findungskommission der Max-Planck-Gesellschaft 1983 einlud, um über drei alternative Konzepte zu diskutieren, die sie bis dahin erarbeitet hatte: ein Institut für kulturvergleichende Forschung, eines für vergleichende Sozialforschung und eines für Institutionenanalyse. Wiederum suchte die Kommission dezidiert nach Experten, die nicht parteiisch waren.29 Der Vorschlag für ein Institut zum Kulturvergleich hatte letztlich kaum Chancen, da dieser – auf damals noch nicht gefestigter methodischer Basis und wenig handfest erscheinender Empirie – als zu unsicher und experimentell galt. Ein ehemaliges Kommissionsmitglied schrieb dazu rückblickend:
Wir wollten (nach Starnberg) eine empirische Gesellschaftsanalyse (also etwas wirklich Ernsthaftes), keine (damals vielleicht noch als "zu luftig" und "abgehoben" betrachtete) Kulturanalyse. [...] von einem cultural turn war damals wohl in unseren Kreisen noch keine Rede. We wanted real social science!30
Eine Mehrheit der Kommissionsmitglieder sowie der übrigen fünf Experten schlug Renate
In der Praxis offenbarten sich allerdings rasch Hindernisse. Viele Reformprogramme scheiterten oder blieben in der Phase ihrer Implementation stecken. Bei der Umsetzung politischer Steuerungsvorhaben stießen
Gegen Ende der 1970er Jahre kam
Mit der „fehlenden kognitiven Sicherheit“ – beispielsweise über die Ursachen des Terrorismus oder der Arbeitslosigkeit – verloren die Aussagen des Wissenschaftlers nicht nur in Renate
Das Institut sollte sozialwissenschaftliche Grundlagenforschung betreiben und langfristig einen Beitrag zu einer empirisch fundierten Gesellschaftstheorie leisten. Sein Gegenstand sollten hochentwickelte, komplexe Gegenwartsgesellschaften sein, die durch das Spannungsverhältnis zwischen eigendynamischen Prozessen und kollektiven Steuerungsversuchen gekennzeichnet waren. Die Forschungsprojekte sollten an zentralen Elementen der gesellschaftlichen Binnenstruktur ansetzen, und zwar an solchen, die Einblicke in die internen Systemdynamiken ermöglichten: an funktionellen Teilsystemen, an organisatorischen Netzwerken und an institutionellen Komplexen, etwa im Bereich des Gesundheitswesens, in Forschung und Wissenschaft oder in Politik und Verwaltung. Der besondere Forschungsansatz sollte in der Kombination von Gesellschaftstheorie und empirischer Institutionenanalyse liegen; über den Zugang der Institutionenanalyse sollten sowohl eine Verbindung von Mikro- und Makroebene als auch von Gesellschaftheorie und empirischer Forschung gelingen.34
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Fußnoten
Bei diesem Text handelt es sich um die erweiterte Fassung eines Vortrags. Einzelne Passagen sind übernommen aus Leendertz (2010) und nicht gesondert gekennzeichnet.
Weingart (2010); Szöllösi-Janze (2004, 79–100); Ash (2010, 11–46).
Vorschlag zur Gründung eines Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt, 1. November 1967, 1, Archiv der Max-Planck-Gesellschaft Berlin (AMPG), II. Abt., Rep. 1A, Senat, 61. SP/3, 30. November 1968.
Ergänzungen zu dem Antrag auf Gründung eines Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt, 15. Februar 1968, 14, AMPG, II. Abt., Rep. 1A, Senat, 61. SP/3, 30. November 1968.
Weizsäcker (1979, 49–94).
Beck (1986, bes. 259–262).
Siehe u.a. Böhme (1973, 128–144); Leendertz (2013).
Hierzu und zum Folgenden Rudloff (2004, 216–257, 233–234).
Ebd., 233f.
Vorschlag zur Gründung eines Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt, 1. November 1967, 3, AMPG, II. Abt., Rep. 1A, Senat, 61. SP/3, 30. November 1968.
Ergänzungen zu dem Antrag auf Gründung eines Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt, 15. Februar 1968, 7, AMPG, II. Abt., Rep. 1A, Senat, 61. SP/3, 30. November 1968.
Niederschrift über die 67. Sitzung des Senats am 24. November 1970, 37, AMPG, Niederschriften des Senats.
Stellungnahme der Geisteswissenschaftlichen Sektion zum Antrag, Prof. Dr. Jürgen Habermas zum Wissenschaftlichen Mitglied und Direktor an das Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt zu berufen, 5. November 1970, 3–4, AMPG, II. Abt, Rep. 1A, Senat, 67. SP/DB: 24. November 1970.
Leendertz (2010, 22–24).
Wortprotokoll der Diskussion im Verwaltungsrat am 15. März 1979, 8, AMPG, II. Abt., Rep. 1A, GWS, Kommission Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt 7.
Vgl. Vierhaus (1996, 129–138, 136).
Ebersold (1998, 155–173, 166f.).
„Linke Zellteilung in Starnberg“, in: Bayern-Kurier, 11. November 1978.
„Faustisches Projekt“, in: Der Spiegel, 11. Dezember 1978.
Wortprotokoll der Diskussion im Verwaltungsrat am 15. März 1979, 13, AMPG, II. Abt., Rep. 1A, GWS, Kommission Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt 7.
Siehe hierzu die ausführliche Presseerklärung der Max-Planck-Gesellschaft: MPG-Presseinformation 8/81, „Jürgen Habermas tritt zurück“, 13. April 1981, AMPG, II. Abt., Rep. 1A, GWS, Kommission Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt 8.
„Davor hatte ich Angst“, in: Der Spiegel, 4. Mai 1981.
Ergebnisprotokoll der Sitzung der Geisteswissenschaftlichen Sektion des Wissenschaftlichen Rates der MPG, 21. Mai 1981, 12, AMPG, Niederschriften der Geisteswissenschaftlichen Sektion.
Handschriftliche Notiz eines Kommissionsmitglieds, o. A., ca. Oktober 1981, AMPG, II. Abt., Rep. 1A, GWS, Kommission Sozialwissenschaften 1.
Siehe das Wortprotokoll der 5. Sitzung der Kommission Sozialwissenschaften am 30. Januar 1983, 1, MPGA, II. Abt., Rep. 1A, GWS, Kommission Sozialwissenschaften 2.
E-Mail an die Verfasserin, 5. November 2008.
Wagner (1990, 391–398).
Mayntz (1978, 258–263; 1980, 309–320).
Mayntz (1979, 55–81).
Renate Mayntz, Skizze eines Forschungsprogramms für ein sozialwissenschaftliches Institut, das die gesellschaftliche und die institutionelle Analyseebene miteinander verbindet, 5. Juli 1983, AMPG, II. Abt., Rep. 1A, GWS, Kommission Sozialwissenschaften 1a; Renate Mayntz, Überlegungen zum Forschungsprogramm eines Max-Planck-Instituts für soziologische Forschung, September 1983, AMPG, II. Abt., Rep. 1A, Senat, 107. SP/DB, 9. März 1984.