Bibliographische Hinweise

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DOI

10.34663/9783945561607-14

Citation

Høyrup, Jens (2021). Bibliographische Hinweise. In: Algebra in Keilschrift: Einführung in eine altbabylonische geometrische Technik. Berlin: Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften.

Der größte Teil der altbabylonischen Texte wurde auf Deutsch in

Otto Neugebauer, Mathematische Keilschrift-Texte, I-III, Berlin, Julius-Springer, 1935, 1935, 1937. Wiederabdruck Berlin, Springer, 1973

und die meisten auf Französisch in

François Thureau-Dangin, Textes mathématiques babyloniens, Leiden, Brill 1938

veröffentlicht.

Die Texte BM 13901, AO 8862, VAT 7532, YBC 6504, VAT 8512, VAT 8520, BM 85200+VAT 6599, BM 15285, VAT 8389, VAT 8390 und Str 368 sind in beiden Quellen enthalten1. Neugebauers Ausgabe ist ausführlich kommentiert, diejenige von Thureau-Dangin (diese sollte erschwinglich sein) enthält nur eine allgemeine Einführung.

Weitere Texte findet man (mit englischer Übersetzung) in

Otto Neugebauer & Abraham Sachs, Mathematical Cuneiform Texts. New Haven, Connecticut: American Oriental Society, 1945.

Der Text YBC 6967 stammt aus dieser Quelle.

Alle Texte aus Susa (TMS) stammen aus

Evert M. Bruins & Marguerite Rutten, Textes mathématiques de Suse. Paris: Paul Geuthner, 1961.

Der Text Db2–146 stammt aus dem Artikel

Taha Baqir, “Tell Dhiba’i: New Mathematical Texts.” Sumer 18 (1962), 11–14, pl. 1–3.

Die Ausgaben von Neugebauer und Thureau-Dangin sind solide und verlässlich, und dasselbe gilt für deren Kommentare. Bei der Benutzung von Neugebauers Mathematische Keilschrift-Texte sollte man daran denken, die in Band II und III enthaltenen Korrekturen zu berücksichtigen – in einer bahnbrechenden Arbeit lässt es sich nicht vermeiden, Hypothesen zu formulieren und Interpretationen vorzuschlagen, die später zu modifizieren sind. Selbstverständlich basieren die Kommentare auf der rein arithmetischen Interpretation der algebraischen Texte, welche auf Neugebauer und Thureau-Dangin zurückgehen.

Die Ausgabe der Texte aus Susa ist weit weniger verlässlich. Zu oft, und im schlimmsten Sinne des Wortes, sind die französische Übersetzung und der mathematische Kommentar Früchte der Einbildung. Sogar die Übersetzung der Logogramme in die akkadische Silbenschrift sind manchmal irreführend; das Logogramm für „hinzufügen“ wird etwa durch das akkadische Wort für „anhäufen“ beschrieben. Alles muss direkt an der Kopie der Keilschrifttafel kontrolliert werden.2

Die Grundlage für das meiste, was im vorliegenden Buch gegenüber den originalen Ausgaben neu ist – die geometrische Interpretation, das Verhältnis zwischen der Schule und der Tradition der Schreiber, und die historische Entwicklung – wird dargestellt in

Jens Høyrup, Lengths, Widths, Surfaces: A Portrait of Old Babylonian Algebra and Its Kin. New York: Springer, 2002.

Dieser Band enthält fast alle der hier präsentierten Texte zusammen mit einer interlinearen englischen Übersetzung, philologischen Kommentaren und einer genauen Angabe aller Wiederherstellungen beschädigter Zeichen (nur TMS XVI #2, Str 368 und VAT 8520 #1 sind dort nicht enthalten). Große Auszüge finden sich derzeit auf Google Books.

Fußnoten

Beide Werke enthalten allerdings nur das Hauptfragment von BM 15285. Eine neue Herausgabe, die auf den drei heute bekannten Fragmenten basiert, findet man in Eleanor Robson, Mesopotamian Mathematics 2100–1600 BC. Technical Constants in Bureaucracy and Education. Oxford: Clarendon Press, 1999.

Mit anderen Worten ist die Ausgabe fast nutzlos für Nicht-Spezialisten, sogar für Mathematikhistoriker, welche die altbabylonische Tradition nicht sehr gut verstehen. Einige Werke der Geschichte der Mathematik enthalten fürchterliche Fehler, die direkt auf den Kommentar von Evert Bruins zurückgehen.